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Pharmaziestudium

Eignungstest statt NC?

Die Zulassung zu bestimmten Studienfächern soll künftig anders und gerechter ablaufen. Eignungstests könnten Wartesemester ablösen und auch die Abiturnote nicht mehr so entscheidend sein wie bislang. Vergangene Woche hat die Kultusministerkonferenz darüber debattiert, den NC für das Studienfach Pharmazie gleich ganz abzuschaffen.
Anna Pannen
15.10.2018  12:30 Uhr

Die Bildungsminister der Länder diskutieren derzeit, den Numerus Clausus (NC) für das Studienfach Pharmazie abzuschaffen. Als NC wird die Zulassungsbeschränkung für bestimmte Studienfächer an Universitäten bezeichnet. Je nachdem, wie viele Bewerber es an einer Hochschule für ein bestimmtes Fach gibt, können nur solche mit einem bestimmten Abitur-Notenschnitt ihr Studium dort beginnen.

Die Diskussion um eine Abschaffung des Pharmazie-NC ist neu. Bislang wurde eine Neuausrichtung beim NC hauptsächlich für das überlaufene Studienfach Medizin diskutiert. Hier hatte das Bundesverfassungsgericht Ende 2017 angeordnet, die Zulassungskriterien zu überarbeiten und den Zugang über viele Wartesemester einzuschränken. Bislang werden 20% der Medizin-Studienplätze an Menschen vergeben, die bereits seit mehr als 14 Semestern auf einen Studienplatz warten. Laut den Verfassungsrichtern sollen für ein Medizinstudium künftig vielmehr Abiturnote, Berufserfahrung und Eignungstests entscheidend sein. Die Kultusministerkonferenz (KMK) arbeitet derzeit an der Umsetzung.

Vergangene Woche nun stand das Thema NC bei der KMK auch für das Fach Pharmazie auf der Agenda. Hier funktioniert die Zulassung ähnlich wie beim Medizinstudium. Allerdings ist der NC besonders in den Sommersemestern niedriger. Auch klagen Apotheker seit Jahren über Nachwuchsmangel. Diskutiert wird deshalb, den NC für das Fach abzuschaffen und durch andere Zulassungskriterien – etwa Eignungstests – zu ersetzen. Die Vertreter verschiedener Hochschulen sind sich in dieser Frage dem Vernehmen allerdings nicht einig.

Auch die Bildungsminister der Länder sind in der vergangenen Woche zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen. Das teilte die KMK auf Anfrage mit. Das Thema soll nun bei der nächsten Plenumssitzung Anfang Dezember erneut besprochen und im Falle einer Einigung möglicherweise in einem Staatsvertrag festgeschrieben werden. /

Foto: Shutterstock/wavebreakmedia

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