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Rekordüberschüsse

Druck auf Krankenkassen wächst

Wieder einmal brechen die Überschüsse der Gesetzlichen Krankenversicherung alle Rekorde. Zwischen Anfang Januar und Ende September konnten die Kassen rund 1,86 Milliarden Euro zurücklegen. Damit wächst der Druck auf die Versicherer, die Gelder mit den Beitragszahlern zu teilen.
Stephanie Schersch
05.12.2018  10:38 Uhr

Die neuesten Zahlen aus dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) lesen sich wie ein Déjà-Vu: In den ersten drei Quartalen des Jahres 2018 haben die Krankenkassen ihr ohnehin bereits komfortables Finanzpolster noch einmal deutlich aufgestockt. Inzwischen liegen mehr als 21 Milliarden Euro auf der hohen Kante. Pro Kassen sind das im Schnitt 1,1 Monatsausgaben – und damit mehr als viermal zu so viel wie das Gesetz als Mindestreserve vorschreibt.

Seit Jahren wartet die Gesetzliche Krankenversicherung nun bereits regelmäßig mit neuen Rekorden auf. Doch anstatt die Beiträge für die Versicherten ein Stück weit herunterzufahren, sammeln die Kassen weiterhin fleißig Gelder ein. Der Bundestag hatte daraufhin zuletzt ein Gesetz verabschiedet, dass die Versicherer ab 2020 zum Abbau der Rücklagen innerhalb von drei Jahren zwingt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht sich mit Blick auf die jüngsten Zahlen in diesem Vorhaben bestätigt. Es gebe für die Krankenkassen keinen Grund, Beitragsgelder weiterhin zu horten, sagte er. Im kommenden Jahr sollten sie »alle Spielräume konsequent nutzen, um ihre Zusatzbeiträge zu senken«.

Derzeit erheben die Kassen im Schnitt einen Extrabeitrag von 1,07 Prozent, obwohl der vom zuständigen Schätzerkreis berechnete Durchschnittsbetrag bei lediglich 1 Prozent liegt. Laut BMG verdeutlicht diese Differenz die Spanne, die den Kassen bereits heute für Beitragssenkungen zur Verfügung steht. Für das kommende Jahr haben die Experten den Zusatzbeitrag noch einmal auf 0,9 Prozent gesenkt. Inwiefern die einzelnen Krankenkassen nachziehen werden, bleibt abzuwarten.

Gesundheitsfonds im Minus

Eine weniger positive Bilanz zieht der Gesundheitsfonds nach den ersten drei Quartalen. In diesen Topf fließen die Beiträge der Versicherten, die anschließend über einen komplizierten Schlüssel an die verschiedenen Kassen verteilt werden. Zwischen Januar und September musste der Fonds allerdings 3,26 Milliarden Euro mehr ausschütten als er eingesammelt hat. Seine immer noch passablen Rücklagen schrumpften damit auf etwa 5,8 Milliarden Euro. Allerdings dürfte das vierte Quartal diese Entwicklung wieder ausgleichen, da dem Fonds im letzten Abschnitt des Jahres etwa aufgrund von Sonderzahlungen wie dem Weihnachtsgeld stets deutlich mehr Mittel zufließen als in den übrigen Monaten.

Die Ausgaben der Krankenkassen wuchsen in den ersten drei Quartalen um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ein Teil davon dürfte auf die steigende Zahl der Versicherten zurückzuführen sein (plus 0,8 Prozent). Für Arzneimittel gab die Gesetzliche Krankenversicherung inklusive Zuzahlungen insgesamt 30,7 Milliarden Euro aus und damit 3,5 Prozent mehr. Eine zentrale Rolle hätten dabei erneut Entwicklungen im Bereich innovativer Arzneimittel gespielt, hieß es aus dem BMG. Zugleich konnten die Kassen über Rabattvereinbarungen mit Pharmaunternehmen allerdings wieder deutlich sparen. So stieg das Erstattungsvolumen um satte 9 Prozent.

 

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