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Droht dem E-Rezept ein EGK-Debakel?

Bis Ende Juni 2021 muss die Gematik die für das E-Rezept benötigten Komponenten zur Verfügung stellen. Dass die neue, digitale Verordnungsstruktur schon ab dem 1. Juli funktioniert, wird aber immer unwahrscheinlicher. Wie Recherchen der PZ zeigen, liegt dies insbesondere an einem komplizierten Identifizierungsverfahren, mit dem sich die Versicherten gegenüber der staatlichen E-Rezept-App identifizieren sollen.
Benjamin Rohrer
26.03.2021  18:00 Uhr

NFC-Technologie erschwert Identifizierung

Denn derzeit ist geplant, dass sich die Patienten mit der sogenannten NFC-Technologie gegenüber der E-Rezept-App der Gematik identifizieren. Zur Erklärung: »NFC« steht für »near field communication«. Dabei tragen die Smartphones einen Erkennungschip, der beispielsweise durch das Auflegen einer NFC-fähigen Karte aktiviert wird. Geplant ist also, dass die Versicherten ihre NFC-fähige elektronische Gesundheitskarte (EGK) kurz an ihr Handy halten und sich somit sicher und datenschutzkonform identifizieren. Denn: Nur wenn man in der App sicher identifiziert ist, kann man auch die QR-Codes vom E-Rezept-Server abrufen und an die Apotheke der Wahl weiterleiten.

Wie die PZ bereits berichtete, ist dieses Verfahren aber bei Weitem nicht flächendeckend möglich in Deutschland. Experten schätzen, dass nur rund 8 Prozent der GKV-Versicherten eine solche NFC-fähige EGK haben. Hinzu kommt, dass die Nutzung der NFC-Funktion auf einer solchen Gesundheitskarte noch kompliziert freigeschaltet werden muss. Dazu müssen die Versicherten eine PIN-Nummer bei ihrer Krankenkasse beantragen. Die Kassen geben diese PINs in vielen Fällen allerdings nicht per Post aus, sondern bitten die Versicherten zur Authentifizierung in eine Kassenfiliale – diese haben allerdings derzeit aufgrund der Pandemielage meistens geschlossen.

Somit ist klar, dass die derzeit verfolgte Identifizierungstechnologie des E-Rezepts erstens nur einem kleinen Teil aller Versicherten zur Verfügung steht und zweitens viel zu kompliziert ausgestaltet ist. Die Folge daraus ist ebenso klar: Zumindest zum Start des E-Rezepts dürften die QR-Codes fast ausschließlich ausgedruckt werden. Die PZ hatte erst kürzlich über das Aussehen des neuen Rezept-Ausdrucks berichtet.

Gematik: Staatliche App auch im Demo-Modus verfügbar

Auf Nachfrage der PZ zu diesem Thema verweist die Gematik darauf, dass sie die Technologien laut Gesetz mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik abstimmen musste. Und weiter: »Als einzige verfügbare technische Lösung der Krankenkassen für diese Anforderung existiert derzeit die EGK.« Die Gematik-Sprecherin verwies zudem darauf, dass die Kassen verpflichtet sind, alle Gesundheitskarten, die nach dem 30. November 2019 ausgegeben wurden, mit der NFC-Technologie auszustatten. Auf Nachfragen des Versicherten müssten die Kassen die Karten auch austeilen. Zudem sei es möglich, die Gematik-App auch ohne NFC-Identifizierung zu nutzen – allerdings nur mit limitierten Funktionen. Auch ohne Identifizierung könnten die Nutzer in der App beispielsweise Erläuterungen zum E-Rezept und den »Demo-Modus« kennenlernen.

Die Gematik erinnert außerdem an die derzeitigen Diskussionen im Bundestag: Denn der Gesetzgeber diskutiert über ein Gesetz, das die Kassen verpflichten könnte, ihren Versicherten bis 2023 eine »sichere digitale Identität« zur Verfügung zu stellen. Auf die Frage der PZ, welche Alternativen zur NFC-Technologie derzeit verfolgt werden, antwortete die Sprecherin lediglich, dass man gesetzlich dazu verpflichtet sei, bis zum 1. April dieses Jahres das Identifizierungsverfahren festzulegen.

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