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Handy-Apps

Droht dem E-Rezept ein EGK-Debakel?

Bis Ende Juni 2021 muss die Gematik die für das E-Rezept benötigten Komponenten zur Verfügung stellen. Dass die neue, digitale Verordnungsstruktur schon ab dem 1. Juli funktioniert, wird aber immer unwahrscheinlicher. Wie Recherchen der PZ zeigen, liegt dies insbesondere an einem komplizierten Identifizierungsverfahren, mit dem sich die Versicherten gegenüber der staatlichen E-Rezept-App identifizieren sollen.
Benjamin Rohrer
26.03.2021  18:00 Uhr

DAV: Lieber zunächst nur regional ausrollen

Die PZ hat auch beim Deutschen Apothekerverband (DAV) nachgefragt – schließlich ist der DAV als Gesellschafter in der Gesellschafterversammlung vertreten und somit auch an der Einführung des E-Rezepts beteiligt. IT-Experte Sören Friedrich sieht derzeit wenig Chancen, dass die NFC-fähigen Karten bis zum Sommer so verteilt werden, dass die Gematik-App flächendeckend genutzt werden kann: »Grundsätzlich liegt die Ausstattung der Versicherten mit NFC-fähigen EGK bei den Krankenkassen. Dass die Kassen die Verteilungsquote dieser Karten von derzeit etwa 10 Prozent noch bedeutend bis zum 1. Juli steigern werden, halte ich für unwahrscheinlich, da bei vielen Kassen das Identifizierungsverfahren mit einem Besuch in einer Krankenkassenfiliale verbunden ist. Und die Filialen sind pandemiebedingt derzeit größtenteils geschlossen.«

ABDA-Experte Friedrich weist auch darauf hin, dass ein großer Teil der Bevölkerungsgruppe über 70 Jahre eingeschränkt oder gar nicht über ein NFC-fähiges Smartphone verfügt. »Deswegen kann ich es mir technologisch und auch rein praktisch nicht vorstellen, dass wir ab dem 1. Juli bereits eine flächendeckende Anwendung von E-Rezepten via Handy-App haben werden.« Als Alternative sei laut Friedrich mehrfach darüber diskutiert worden, dass die Apotheker in der Offizin ein Ident-Verfahren durchführen könnten. Allerdings: »Für ein mögliches Ident-Verfahren in der Apotheke fehlt schlichtweg die rechtliche Legitimierung. Auch wenn die Apotheken eine Möglichkeit anbieten könnten, wäre das Angebot nicht kostenfrei, denn der Aufwand bei solchen Ident-Verfahren ist nicht gering. Private Anbieter machen das auch nicht umsonst.«

Und so kommt der IT-Experte zu dem Schluss, dass die Einführung des E-Rezepts zunächst auf regionaler Ebene durchgezogen werden sollte. »Aus unserer Sicht wäre es besser, die rein digitale Abwicklung des E-Rezepts zunächst in einer abgegrenzten Modellregion einzuführen, um das Verfahren nach einem bestimmten Zeitraum auf das Bundesgebiet auszurollen. Im E-Rezept-Pilotprojekt des DAV in Berlin-Brandenburg zeigen wir derzeit auch, dass sich ein solches, begrenztes Projekt viel besser evaluieren lässt. Eine schrittweise Einführung hätte auch den Vorteil, dass man aus möglichen Fehlern während dieser ersten Phase noch lernen kann, bevor man das E-Rezept bundesweit ausrollt.«

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