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Venenschwäche

Drei Optionen für die Selbstbehandlung

Schwere Beine, Besenreiser, Krampfadern   — Venenprobleme sind häufig. Einzeln oder kombiniert können orale Venenmittel, Kompressionsbehandlungen und physikalische Maßnahmen die Beschwerden lindern.
Maria Pues
30.05.2022  07:00 Uhr
Drei Optionen für die Selbstbehandlung

Bis zu 90 Prozent der Bevölkerung weisen zumindest geringe Veränderungen der Beinvenen auf. Zwar nimmt die Häufigkeit mit dem Alter zu, doch können sie bereits in jungen Jahren entstehen. Eine genetische Disposition, Übergewicht sowie eine anhaltend stehende oder sitzende Tätigkeit gehören zu den Risikofaktoren. Geben mit der Zeit die Venenwände nach, können die Venenklappen den Rückstrom des venösen Blutes von der Peripherie zurück zum Herzen nicht mehr wie vorgesehen unterstützen. Besenreiser und schwere, geschwollene Beine gehören zu den häufigsten Symptomen, aber auch Juckreiz, Schmerzen und nächtliche Wadenkrämpfe können vorkommen.

Innerlich anwendbare Venentherapeutika, äußerlich anwendbare Unterstützungsmaßnahmen für die Venen und physikalische Therapien können – einzeln oder in Kombination – durch Krampfadern verursachte Beschwerden lindern, wenn sie konsequent eingesetzt werden. Dabei besteht keine »Konkurrenz« unter den verschiedenen Therapieoptionen. In Kombination scheint eine synergistische Verstärkung der Effekte möglich. Eines können sie allerdings nicht: eine Veneninsuffizienz beziehungsweise Varikose heilen, denn die Gefäßveränderungen sind irreversibel.

Diese Phytos empfiehlt die Leitlinie

Die Extrakte aus rotem Weinlaub (etwa Antistax® extra) oder Rosskastanienextrakt (etwa Venoplant® retard S) und das aus dem Japanischen Schnurbaum partialsynthetisch gewonnene Oxerutin (zum Beispiel Venoruton® intens) bewirken laut S2k-Leitlinie »Diagnostik und Therapie der Varikose« sowohl eine signifikante Rückbildung von Ödemen als auch eine Linderung von Schmerzen sowie von Schwere- und Spannungsgefühl in den Beinen. Ihre Inhaltsstoffe wirken antientzündlich und normalisieren die Permeabilität venöser Gefäße.

Grundsätzlich gilt: Unabhängig vom gewählten Arzneimittel ist für den vollen Effekt eine regelmäßige Einnahme über mindestens zwei bis vier Wochen erforderlich. Eine ausführliche Bewertung aktueller Studien mit dem Extrakt AS 195 (Antistax® extra) über sechs und zwölf Wochen finden sich in den EVI-News vom 10. Mai 2022. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass eine Behandlung mindestens über zwölf Wochen erfolgen sollte. Auch Therapiepausen sind demnach möglich. So hielten die beobachteten Effekte auch zwei Wochen nach Ende des Behandlungszeitraums an.

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