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Vitamin-B12-Mangel

Diese Personengruppen sind gefährdet

Der Körper kann Vitamin B12 in ausreichendem Maß speichern. Trotzdem gibt es verschiedene Personen- und Patientengruppen, die ein hohes Risiko für ein Defizit ausweisen. Wie äußert sich ein Mangel und wie lässt sich ihm begegnen?
Maria Pues
09.05.2023  18:00 Uhr
Defizit trotz ausreichender Vitamin-B12-Zufuhr

Defizit trotz ausreichender Vitamin-B12-Zufuhr

Auch trotz ausreichender Zufuhr kann es zu einer unzureichenden Versorgung kommen, nämlich dann, wenn Vitamin B12 aus der Nahrung nicht für die Resorption verfügbar gemacht werden kann. Hierfür ist eine ausreichende Azidität des Magens erforderlich, denn sie sorgt dafür, dass das Vitamin aus der Nahrung »herausgelöst« werden kann. Wer langfristig über eine zu geringe Magensäure-Produktion verfügt, kann daher trotz abwechslungsreicher und B12-reicher Ernährung in ein B12-Defizit geraten. Ein hohes Risiko hierfür besteht beispielsweise bei älteren Menschen und bei Patienten, die über einen längeren Zeitraum Protonenpumpen-Hemmer (PPI) einnehmen, aber auch bei Personen, die häufig und/oder in größeren Mengen Alkohol konsumieren, unter anderem da dieser Entzündungsreaktionen in der Magenschleimhaut hervorruft. Bei Letzteren kann außerdem der Bedarf an B-Vitaminen erhöht sein.

Für die Resorption des aus der Nahrung extrahierten Vitamin B12 ist außerdem Intrinsic Factor notwendig, der ebenfalls im Magen produziert wird. Daher besteht bei Patienten, bei denen der Magen ganz oder teilweise entfernt wurde, ein hohes Risiko für einen B12-Mangel. Eine weitere Risikogruppe bilden Patienten mit einer Autoimmun-Gastritis (Typ-A-Gastritis). Hierbei greifen Autoantikörper die Belegzellen des Magens an, sodass sowohl Magensäure als auch Intrinsic Factor nicht mehr in ausreichendem Maße gebildet werden.

Ein Vitamin B12-Defizit wurde außerdem bei Patienten mit Typ-2-Diabetes beobachtet, die über einen längeren Zeitraum mit Metformin behandelt wurden. Hier wird der Intrinsic-Factor-Vitamin-B12-Komplex zwar gebildet, jedoch nicht resorbiert, da Metformin diesen Schritt (eine Rezeptor-vermittelte Endozytose) beeinträchtigt. Auch bestimmte Grunderkrankungen können mit einer verminderten Resorption einhergehen. Dazu gehören eine exokrine Pankreasinsuffizienz, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn sowie Zöliakie.

Orale oder parenterale Supplementierung

Bei verschiedenen Risikogruppen übernimmt die Gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für eine B12-Kontrolle. Die alleinige Bestimmung des Blutwerts sagt wenig aus, da die Reserven hierbei unberücksichtigt bleiben. Über diese gibt Holotranscobalamin Auskunft. Soll – etwa bei Veganern oder Vegetariern – nur fehlendes Nahrungs-B12 ergänzt werden, eignet sich meist eine Zufuhr in niedriger Dosierung. Bei Störungen der Resorption sind höhere Dosierungen oder eine parenterale Gabe erforderlich. Lange Zeit ging man davon aus, dass bei verminderter Magensäure beziehungsweise fehlendem IF ausschließlich eine parenterale Gabe infrage kommt. Heute weiß man, dass bei der Gabe hoher Dosen auch eine dosisabhängige passive Diffusion des Vitamins stattfindet, die für eine Sicherstellung der Versorgung häufig ausreicht.

Hohe Dosierungen eignen sich nicht für Personen, die sich ausgewogen und vollwertig ernähren und trotzdem Supplemente einnehmen möchten. So weist der Krebsinformationsdienst unter anderem auf die VITAL-Studie (VITamins And Lifestyle Kohortenstudie) hin. Danach zeigte sich ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs vor allem bei Männern, die rauchten oder geraucht haben und langfristig Vitamin-B-Präparate einnahmen. Der Krebsinformationsdienst rät dieser Personengruppe, sich an den Referenzwerten der DGE zu orientieren. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung sollte die Zufuhr aus Supplementen 25 µg täglich nicht überschreiten.

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