Diese Diäten sind gut für die Herzgesundheit |
Theo Dingermann |
23.06.2023 11:00 Uhr |
An dritter Stelle (55 bis 74 Punkte) werden die sehr fettarmen und kohlenhydratarmen Diäten eingestuft. Ein Motiv für manche Menschen, sich sehr fettarm (oft vegan) zu ernähren, mag darin liegen, dass einige Studien gezeigt haben, dass diese Ernährungsformen das Fortschreiten der Bildung von Fettablagerungen in den Gefäßen verlangsamen können. Allerdings wirkt eine gesunde kohlenhydratarme Ernährung nachweislich gleichermaßen auf Gewichtsverlust, Blutdruck, Blutzucker und Cholesterolspiegel wie eine gesunde fettarme Ernährung.
Sehr fettarme Diäten verlieren in der Bewertung Punkte, weil sie Nüsse und gesunde (nicht-tropische) Pflanzenöle einschränken. Diese Ernährungsweise kann auch zu einem Mangel an Vitamin B12, essenziellen Fettsäuren und Eiweiß führen, was Anämie und Muskelschwäche zur Folge hat.
Bei kohlenhydratarmen Diäten werden Obst (wegen des Zuckergehalts), Getreide und Hülsenfrüchte eingeschränkt. Durch die Einschränkung der Kohlenhydrate sinkt der Verzehr von Ballaststoffen, während der Verzehr von gesättigten Fetten (aus Fleisch und Lebensmitteln tierischen Ursprungs) steigt, was beides den Leitsätzen der AHA widerspricht.
Mit weniger als 55 Punkten schneiden die paläolithische und die sehr kohlenhydratarmen/ketogenen Diäten ab. Hier bemängeln die Experten, dass diese beiden Ernährungsformen, die häufig zur Gewichtsabnahme eingesetzt werden, etliche der AHA-Leitsätze verpassen. Zwar sind sehr kohlenhydratarme Ernährungsformen durchaus effektiv, wenn der Schwerpunkt auf einem Gewichtsverlust liegt. Allerdings erweisen sich diese Diätformen nicht als nachhaltig. Zudem kann der Verzicht auf Obst, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte zu einer verminderten Aufnahme von Ballaststoffen führen.
Außerdem enthalten diese Diäten viel Fett, ohne die gesättigten Fettsäuren einzuschränken. Unter dem Aspekt der kardiovaskulären Gesundheit ist dies extrem ungünstig.
Das publizierte Statement der AHA soll Ärzten und Verbrauchern als Hilfsmittel dienen, um zu beurteilen, ob Diäten, von denen sie immer wieder im Laienmedien lesen, die kardiometabolische Gesundheit fördern.