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Virologe Drosten

Die zweite Welle muss nicht kommen

Das Wissen über SARS-CoV-2 wächst schnell und Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie sollten daran angepasst werden. Der Virologe Professor Dr. Christian Drosten zeigt sich vorsichtig optimistisch, dass diese Strategie Erfolg haben wird.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 29.05.2020  18:00 Uhr

Auf »NDR Info« erörtert der Fachmann von der Berliner Charité zusammen mit Wissenschaftsjournalisten zurzeit bekanntlich regelmäßig neue Erkenntnisse über das Coronavirus – und zwar so anschaulich, dass der Podcast mittlerweile für den Grimme Online Award nominiert wurde. In der letzten Folge am 28. Mai ging es unter anderem um den Dispersionsfaktor κ des Erregers. Drosten erklärte, was dieser Wert für die Ausbreitungsdynamik bedeutet, welche Konsequenzen er für die notwendigen Distanzierungsmaßnahmen hat und warum er optimistisch ist, dass Deutschland eine tödliche zweite Infektionswelle möglicherweise verhindern könnte.

Der Dispersionsfaktor κ sei ein Streuparameter, so Drosten. Er gebe an, wie stark die Reproduktionszahl um ihren Mittelwert R0 streue. Manche Krankheitserreger hätten die Eigenschaft, dass ihre Ausbreitung von sogenannten superspreading Events (SSE) getragen werde. Ein kleiner Teil der Infizierten sei dabei für einen Großteil der weiteren Infektionen verantwortlich, während die große Mehrheit der Infizierten nur wenige andere oder keinen anstecke. Das sei ein fundamentaler Unterschied zu einer Ausbreitungsdynamik, bei der jeder einzelne Infizierte in etwa gleich viele andere anstecke.

Da R0 ein Mittelwert ist, bildet er diese Abweichungen nicht ab. Wenn jeder Infizierte genau zwei andere ansteckt, ist R0 = 2. Dasselbe trifft aber zu, wenn von zehn Infizierten neun nur jeweils einen anderen anstecken, einer dafür aber zehn weitere. Dieses Ungleichgewicht der Verteilung wird durch den Dispersionsfaktor κ dargestellt. Er liegt zwischen 0 und 1, wobei 1 eine völlig gleichmäßige Verteilung bedeutet und 0 eine extrem ungleiche.

Wenn R0 = 2 und κ = 1 sei, steige die Zahl der Infizierten bei einer Epidemie von Beginn an sofort exponenziell an, erklärte Drosten. »Jeder Infizierte steckt stur zwei weitere an.« Sei κ < 1, könne ein Ausbruch dagegen am Anfang eine ganze Zeit lang unbemerkt bleiben und sogar von selbst zum Stillstand kommen, da die meisten Infizierten ja nur wenige oder keinen anderen ansteckten. Wie beim russischen Roulette sei es aber zu erwarten, dass irgendwann einmal eine Kugel im Revolver stecke, also ein hochinfektiöser Patient viele andere anstecke. Je mehr Infektionsgenerationen durchlaufen würden, desto wahrscheinlicher werde das und desto mehr nähere sich die Ausbreitung einer exponenziellen Kinetik an.

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