Die T-Zellen reißen es raus |
Annette Rößler |
01.04.2021 09:00 Uhr |
Was heißt aber in diesem Zusammenhang »geschützt«? Schließlich gibt es ja auch die Ergebnisse, die zeigen, dass die Antikörper-vermittelte Immunität gegen die neuen Varianten zumindest teilweise ins Leere läuft. Das ist vor allem für die Impfstoff-induzierte Immunität wichtig zu wissen, da vermutlich deutlich mehr Menschen auf diesem Weg eine Immunität erreichen werden als durch Infektion.
Der Virologe Professor Dr. Christian Drosten von der Berliner Charité erklärte hierzu am Dienstag im Podcast »Coronavirus-Update« bei NDR-Info: Die Antikörper, denen die Mutanten entrinnen können, schützen überhaupt gegen die Infektion, die T-Zellen jedoch gegen einen schweren Verlauf. Dieser Schutz gegen einen schweren Verlauf von Covid-19 sei »allemal gegeben durch die jetzigen Impfstoffe«.
Dennoch könnten die Impfstoffe noch verbessert werden. Hierzu sei nur ein leichtes »Impfstoff-Update« und wenig Aufwand vonseiten der Impfstoff-Hersteller vonnöten. »Ich rechne damit, dass wir wahrscheinlich so ab Herbst schon die ersten zugelassenen Update-Impfstoffe haben«, sagte Drosten.
Bislang bleibt die CD8-vermittelte Immunantwort von den Mutationen also offenbar weitgehend unangetastet. Dass das nicht unbedingt so bleiben muss, zeigte jedoch kürzlich ein Forscherteam aus Wien im Fachjournal »Science Immunology«. Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass bestimmte Mutationen dem SARS-Coronavirus-2 helfen, sich auch der Immunkontrolle durch T-Killerzellen zu entziehen. Diese Mutationen scheinen sich derzeit aber (noch) nicht zu verbreiten.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.