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Fehlende Intensivmedikamente

»Die Situation ist ernst«

EU- und Medienberichten zufolge gehen aufgrund der Coronavirus-Pandemie bereits jetzt oder in den nächsten Tagen in einigen Kliniken wichtige Medikamente für Intensivpatienten aus. Die PZ hat Professor Dr. Martin Hug, Direktor der Apotheke des Uniklinikums Freiburg, um eine Einschätzung gebeten.
Daniela Hüttemann
09.04.2020  11:12 Uhr
Problem vor allem für Regelversorgung

Problem vor allem für Regelversorgung

Nun sind wir in Freiburg sicher nicht die einzigen, die frühzeitig präventive Maßnahmen ergriffen haben. Viele andere Krankenhäuser haben ähnlich gehandelt, was dazu geführt hat, dass die Lieferreichweite der pharmazeutischen Unternehmen dramatisch abgenommen hat. Die Unternehmen haben dann sehr schnell das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eingeschaltet, welches seinen ordnungspolitischen Handlungsspielraum ausgenutzt und eine Lieferbeschränkung auf eine Menge, die einer Reichweite bemessen nach dem Vorjahresverbrauch der jeweiligen Einrichtung entspricht, verordnet hat.

Das führt nun in manchen Krankenhäusern zu verzweifelten Situationen. Denn in einem Klinikum der Regelversorgung werden normalerweise keine hohen Mengen an Esketamin, Lorazepam, Propofol und Sufentanil eingesetzt. Wenn nun in solchen Krankenhäusern provisorische Intensivstationen eingerichtet werden, dann reicht der achtwöchige Verbrauch des vergangenen Jahres vielleicht nur für eine Woche. In Krankenhäusern der Maximalversorgung ist die Situation nicht ganz so dramatisch, weil der Mehrverbrauch der Intensivstation zum Teil durch den Rückgang elektiver Eingriffe und den damit geringeren Arzneimitteleinsatz kompensiert wird.

Trotzdem ist die Situation nach wie vor ernst. Für uns ist eine Planung dadurch erschwert, dass es sich bei Covid-19 um eine doch neue Krankheitsentität handelt, bei der wir erst Erfahrungen sammeln müssen. Die für Patienten mit akutem Lungenversagen (Acute Respiratory Distress Syndrome, ARDS) etablierten und dort ohnehin schon komplexen Behandlungspfade lassen sich nicht 1:1 auf die Covid-19 Patienten übertragen. Deshalb ist der Arzneimitteleinsatz bei dieser Patientenklientel in vielerlei Hinsicht ein anderer.

Sicher ist aber, dass derzeit alle Patienten die bestmögliche Arzneimitteltherapie bekommen. Wir haben bisher noch in keinem Fall wegen eines Lieferengpasses auf eine schlechtere oder nebenwirkungsreichere Behandlung wechseln müssen. Ich hoffe, dass es noch lange so bleibt.«

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