Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Senile Rhinorrhoe

Die Nase läuft und läuft und läuft

Ständiges Naselaufen kann im Alter auch ohne Erkältung zum Dauerzustand werden. Grund ist oft eine altersbedingt veränderte Nasenschleimhaut. Welche Therapieoptionen es dann gibt, erklärt Professor Dr. Ludger Klimek, Leiter des Zentrums für Rhinologie und Allergologie in Wiesbaden.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 24.02.2020  08:00 Uhr
Die Nase läuft und läuft und läuft

Die Alterstropfnase entspricht einem anhaltenden chronischen wässrigen Schnupfen, bei dem Sekret mehr oder weniger unkontrolliert aus der Nase tropft, oft verstärkt durch äußere Einflüsse wie Temperaturwechsel oder gewürzte Speisen. Diese Form der Rhinitis tritt im Alter gar nicht mal so selten auf. Genaue Zahlen existieren nicht, aber Klimek schätzt, dass 10 bis 15 Prozent der Senioren, also rund jeder sechste, davon betroffen ist. Davon abzugrenzen ist eine Rhinitis sicca, bei der die Nase »wie zu« erscheint, weil die Schleimhaut trocken, entzündlich geschwollen und mit Krusten belegt ist.

Doch so beeinträchtigend eine dauernd laufende Nase ist: »Viel zu oft wird die senile Rhinorrhoe zu spät abgeklärt und behandelt. Die Beschwerden werden nicht ernst genommen. Vermutlich auch, weil man die Symptome von einer Erkältung kennt und banalisiert«, beklagte Klimek. Um dem Dauerlauf der Nase jedoch Einhalt zu gebieten, bedarf es eines Besuchs beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Nur er kann die Ursachen abklären.

Nasale Dysbalancen

»Es gibt eine Reihe von Gründen, warum in höherem Lebensalter die Nasenschleimhaut zu viel Sekret produziert oder der Sekrettransport nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert.« Häufig liegt dem Problem eine Dysbalance von Becherzellen, Bürstensaumzellen und submukösen Drüsen im Nasenepithel zugrunde. »So lässt sich etwa bei ­alternden Menschen nicht selten ein Verlust an Becherzellen nachweisen, während die submukösen Drüsen unverändert ihre Arbeit verrichten. Gesellt sich hierzu eine verringerte Resorptionskapazität der Mikrovilli der Bürstensaumzellen, kommt es zur unkontrollierten Rhinorrhoe«, verdeutlichte Klimek.

Zudem ändern sich Dichte und Funktion der Zilien mit den Jahren deutlich. So besitzen Personen über 75 Jahre durchschnittlich nur noch ­etwas mehr als die Hälfte der Zilien der Flimmerepithelzellen, die eine Vergleichsgruppe von 20- bis 30-Jährigen besitzt. Auch Schlagfrequenz und -koordination ändern sich altersabhängig. Das hat nach den Ausführungen Klimeks nicht unerhebliche Auswirkungen: »Partikelförmige Fremdstoffe verbleiben wesentlich länger auf der Schleimhautoberfläche und Schadstoffe können länger einwirken.« Wenn also Zilien in ihrer Funktion geschwächt sind und sich das Sekret in seiner Zusammensetzung verändert, verlängert sich die mukoziliäre Transportzeit.

Ein weiterer Grund für die persistierende Sekretion der Nasenschleimhaut sind Fehlsteuerungen der submukösen Drüsen über das vegetative Nervensystem. Zusammensetzung und Menge des von ihnen freigesetzten Sekrets variieren in Abhängigkeit von nervalen Einflüssen. Überwiegen Einflüsse parasympathischer Fasern in der Nasenschleimhaut auf diese Drüsen, wird das Sekret wässrig. Gleichzeitig vasodilatieren die Zellen des Nasenepithels und die Nase schwillt zu.

Laut Klimek sind auch zentralnervöse Erkrankungen nicht außer Acht zu lassen. So gehören vegetative, trigeminale und olfaktorische Funktionsstörungen zu den frühen und charakteristischen Symptomen des Morbus Parkinson.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa