| Daniela Hüttemann |
| 04.10.2022 18:00 Uhr |
Brea will unter anderem helfen, den Alltag mit Krebs besser zu managen. / Foto: Brea Health
Mit »Brea« steht die nächste potenzielle DiGA in den Startlöchern. Auch diese App versteht sich als täglicher Begleiter für Brustkrebspatientinnen. Neben Wissensvermittlung und Tagebuchfunktion stehen die Organisation und das Selbstmanagement der Therapie sowie die Selbstfürsorge im Mittelpunkt.
Gründerin und Geschäftsführerin von Brea Health mit Sitz in Berlin ist Jessica Biastoch, die 2018 selbst an Brustkrebs erkrankte und damals noch keine passende digitale Unterstützung fand. Die App steht noch nicht zur Verfügung, da das Unternehmen zunächst eine Medizinprodukte-Zertifizierung und Medienberichten zufolge auch eine Aufnahme in das DiGA-Verzeichnis anstrebt.
Bei Happie Haus geht es vor allem darum, sich etwas Gutes zu tun. / Foto: Happie Haus
Ähnlich ist die Geschichte von »Happie Haus«-Gründerin Stephanie Neumann. Auch sie hatte 2018 als Betroffene die Idee, eine App als »Ort der Hoffnung und Heilung« für Brustkrebspatientinnen zu entwickeln. Im Fokus stehen hier positives Denken und die Absicht, seinem Körper etwas Gutes zu tun.
Daher finden sich in der App neben Yoga, Sport und Meditationsübungen auch Rezepte und Tipps, zum Beispiel zu Make-up, Narbenpflege und Haaralternativen, das Ganze in Form von Texten, Tutorials, Videos und Live-Kursen. Aber auch Nebenwirkungs-Management ist ein Thema. Die Mitgliedschaft verspricht jede Woche neue Inhalte. Die Nutzung kostet 9,99 Euro pro Monat oder 20,99 Euro für das Dreimonatsabo.
Bei Mika gibt es unter anderem Themenreisen zu »Stress mindern«, »Kontrolle gewinnen« und »Deinen Weg finden«. / Foto: Mika
Die Anwendung »Mika – mein interaktiver Krebsassistent« wurde dagegen im März 2022 nach einem Jahr wieder aus dem DiGA-Verzeichnis gestrichen. Sie ist ebenfalls als Unterstützung zur Linderung psychischer und psychosomatischer Folgen nach Diagnose und Therapie von Krebs gedacht, unabhängig davon, was genau für ein Malignom vorliegt.
Laut Anbieter Fosanis konnte das Unternehmen aus Berlin aus regulatorischen Gründen Evidenz aus einer neuen Studie nicht ausreichend einbringen. Das Unternehmen versprach zeitgleich, mit stärkerer Evidenz eine permanente Aufnahme ins DiGA-Verzeichnis und damit Erstattungsfähigkeit anzustreben. Bis dahin übernimmt der Anbieter selbst die Kosten für Patienten, die die App verordnet bekommen.
Auch hier liegt der Fokus auf der Dokumentation von Psyche, Symptomen und Nebenwirkungen sowie Aktivierung und Stärkung der Patienten und deren Gesundheitskompetenz und Stressbewältigung. Positive Gewohnheiten, etwa mit Blick auf Ernährung und Bewegung, werden gefördert. Dazu gibt es unter anderem Texte und Mitmach-Videos.
Fosanis kooperiert bei den Inhalten und der Erprobung mit der Charité Berlin, dem Uniklinikum Leipzig sowie dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg (NCT). Neben der App gibt es ein Online-Magazin, unter anderem mit Kochrezepten, Informationen zu Recht und Finanzen bei Krebs und Erfahrungsberichten.