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Silvester

Die gefährlichste Nacht des Jahres

Buntes Feuerwerk, das den Nachthimmel erhellt: Das ist für viele untrennbar verbunden mit dem Jahreswechsel. Menschen in medizinischen Berufen haben andere Bilder im Kopf, wenn sie an Silvester denken.
PZ/dpa
30.12.2019  14:00 Uhr

Der typische Patient: männlich und minderjährig

»Von allen Patienten, die sich in eine Klinik begeben mussten, sind rund 60 Prozent 25 Jahre oder jünger«, berichtet Professor Dr. Daniel Böhringer von der Universitäts-Augenklinik Freiburg. Davon wiederum mache der Anteil der Kinder und Jugendlichen im Alter von einem bis 17 Jahren fast 40 Prozent aus. Insgesamt sind drei Viertel der Verletzten männlich. »Jungen und junge Männer haben ein deutlich höheres Risiko für die schweren, operativ zu versorgenden Verletzungen«, bilanziert Böhringer, der ebenfalls Autor der Studie ist.

Während sich Kinder vor allem an Knallkörpern verletzten, stünden bei den Erwachsenen Raketen im Vordergrund, zeigen die Daten. »Kinder sammeln häufig Böller vom Boden auf oder behalten sie zu lange in der Hand«, erläutert Gabel-Pfisterer. Sie erleiden daher vier Mal häufiger als Erwachsene kombinierte Verletzungen an den Augen, den Händen und im Gesicht. Eltern sollten unbedingt mit ihren Kindern sprechen und sie vor den Gefahren eindringlich warnen.

Harmlose Pyrotechnik gebe es nicht, so ein weiteres Ergebnis der Studie. »In bis zu 30 Prozent der Fälle führen Bengalische Lichter oder Wunderkerzen zu Verletzungen, in einzelnen Fällen sogar die herabfallenden Reste von abgebrannten Feuerwerkskörpern«, betont Professor Dr. Hansjürgen Agostini von der Universitäts-Augenklinik Freiburg.

60 Prozent der Verletzten zündeln nicht selbst

Nicht einmal passives Zuschauen schütze. »Über alle Untersuchungsjahre hinweg gaben rund 60 Prozent der Patienten an, den Feuerwerkskörper nicht selbst gezündet zu haben«, berichtet der Studienautor. »Bedauerlicherweise sind auch 60 Prozent der verletzten Kinder Unbeteiligte.« Besonders alarmierend: Einige Unfallopfer erklärten, mit Feuerwerkskörpern beworfen worden zu sein. »Absichtliche Angriffe auf Unbeteiligte sind katastrophal, das gilt auch für Attacken auf Rettungspersonal, die neuerdings stattfinden«, kritisiert DOG-Experte Agostini.

Behörden und Fachleute empfehlen, nur Produkte mit CE-Zeichen und Prüfnummer der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) zu verwenden. Kindern und Jugendlichen solle man keine Böller überlassen – und zu ihrem Schutz keine Blindgänger auf der Straße zurücklassen. Oft verletzten sie sich am Neujahrstag beim Versuch, Liegengebliebenes nachzuzünden.

Das Unfallkrankenhaus in Berlin (UKB) zum Beispiel erklärt, alle Operationssäle seien in der Nacht in Betrieb und führten »Volllast«. Die chirurgischen Kliniken seien mit kompletten Mannschaften im Einsatz. Rund 30 bis70 Verletzungen mit Bezug zu Silvester wurden allein am UKB in den vergangenen Jahren registriert. Bei einzelnen Patienten ging es um Leben und Tod. 

Ein Blick in die Statistik des UKB zeigt: Rund die Hälfte der 25 Betroffenen mit schweren Handverletzungen, die dort am vergangenen Jahreswechsel operiert wurden, waren Kinder. Es geht nach Angaben einer Sprecherin um Teilamputationen, abgesprengte Finger sowie Hand- und Knochenbrüche. Der jüngste Patient war neun Jahre alt. »Für uns ist die Zahl der Verletzungen auf einem kontinuierlich zu hohen Niveau«, betont Mediziner Pennig. Wenn Menschen und insbesondere Kinder unbeteiligt verletzt würden, tue einem »das nochmal zusätzlich weh«. 

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