Pharmazeutische Zeitung online
Intensivpatienten

Dexamethason etabliert sich bei Covid-19

Die deutschen Intensivmediziner wollen aufgrund neuer Studienergebnisse ihre Covid-19-Leitlinie überarbeiten und Dexamethason bei hospitalisierten Patienten empfehlen. Derweil hat die japanische Arzneimittelbehörde dem Glucocorticoid sogar die Zulassung in dieser Indikation erteilt.
Daniela Hüttemann
22.07.2020  13:14 Uhr

Bereits Mitte Juni erschienen vorläufige Daten der RECOVERY-Studie, die auf einen Nutzen einer Dexamethason-Gabe bei schweren Covid-19-Verläufen hindeuteten. Demnach konnte die Sterberate reduziert werden. Vergangenen Freitag erschien nun die Vollpublikation im »New England Journal of Medicine«. 

In der Studie, die in Großbritannien durchgeführt wurde, erhielten 6425 Covid-19-Patienten im Krankenhaus entweder die derzeit übliche Standardtherapie allein oder zusätzlich einmal täglich 6 mg Dexamethason oral oder intravenös über zehn Tage. Insgesamt verstarben 482 Patienten. Die Mortalität betrug unter Standardtherapie 25,7 Prozent und lag in der Dexamethason-Gruppe signifikant niedriger, und zwar bei 22,9 Prozent. Bei beatmeten Intensivpatienten fiel der Unterschied noch viel deutlicher aus (29,3 versus 41,4 Prozent). Auch bei Patienten, die zwar keine künstliche Beatmung brauchten, aber auf eine zusätzliche Sauerstoffzufuhr angewiesen waren, war der Unterschied signifikant (23,3 versus 26,2 Prozent).

»Der Nutzen einer Cortison-Therapie bei Covid-19 wurde bislang kontrovers diskutiert. Studien bei SARS und Influenza zeigten nachteilige Effekte«, kommentiert Professor Dr. Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) und einer der Autoren der S1-Leitlinie Intensivmedizinische Therapie von Patienten mit Covid-19 in einer E-Mail an Fachjournalisten. Die Leitlinie liegt bereits in ihrer zweiten Version vor. Die verantwortlichen Fachgesellschaften wollen den Abschnitt zu Dexamethason nun ändern. Bislang hatten sie sich zurückhaltend zum Einsatz des Glucocorticoids geäußert und noch keine entsprechende Therapieempfehlung gegeben.

Derweil meldet die Nachrichtenagentur Reuters heute, dass das japanische Gesundheitsministerium Dexamethason eine Zulassungserweiterung als Zweitlinienbehandlung für Covid-19-Patienten erteilt hat. Der Arzneistoff soll gemeinsam mit Remdesivir (Veklury®) verabreicht werden. Während Letzteres antiviral wirkt, hat Dexamethason antiinflammatorische und immunsupressive Wirkungen und soll eine überschießende Immunreaktion dämpfen.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa