Dexamethason bringt Überlebensvorteil |
Das Glucocorticoid Dexamethason hat in einer Covid-19-Studie positiv auf sich aufmerksam gemacht. / Foto: Adode Stock/ felipecaparros
Wie die Universität Oxford mitteilt, erhielten in einem Arm der Studie insgesamt 2104 hospitalisierte Covid-19-Patienten mit schwerem Verlauf zusätzlich zur Standardbehandlung für zehn Tage 6 mg Dexamethason pro Tag – entweder oral oder intravenös verabreicht. Kontrollgruppe waren 4321 Patienten, die lediglich die Standardbehandlung erhielten. Analysiert wurde die Mortalität innerhalb eines Zeitraumes von 28 Tagen nach der Randomisierung.
Die Sterblichkeit in der Kontrollgruppe war abhängig davon, ob die Patienten künstlich beatmet wurden, ob sie Sauerstoff bekamen oder ob sie ohne respiratorische Intervention auskamen. In der ersten Kohorte lag die Mortalität bei 41 Prozent, in der zweiten bei 25 Prozent und in der dritten bei 13 Prozent. Von der zusätzlichen Dexamethason-Gabe profitierten Patienten, die künstlich beatmet wurden oder auf Sauerstoff angewiesen waren. Im Vergleich zur Kontrollgruppe ging die Sterblichkeit um ein Drittel beziehungsweise ein Fünftel zurück. Keinen Nutzen hatte das Glucocorticoid dagegen bei jenen Patienten, die ohne respiratorische Hilfe auskamen.
Laut Professor Dr. Peter Horby von der Universität Oxford ist Dexamethason das erste Medikament überhaupt, das einen Überlebensvorteil bei Covid-19 zeigt. Für Patienten, die auf künstliche Beatmung oder Sauerstoffzufuhr angewiesen sind, sollte Dexamethason dem Wissenschaftler zufolge eine Standardtherapie werden. Als positiv stellte er heraus, dass das Glucocorticoid verfügbar und kostengünstig ist und damit sofort verwendet werden kann, um weltweit Leben zu retten.
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