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Reisedokumentation

Deutsche Apotheker in Amerika 1928

Das Deutsche Apothekenmuseum in Heidelberg hat ein Konvolut von Filmaufnahmen, Aufzeichnungen, Broschüren und Fotografien erhalten, die eine mehrwöchige Studienreise deutscher Apotheker in die USA im Mai und Juni 1928 dokumentieren.
Claudia Sachße
27.12.2023  11:00 Uhr

Die vielfältigen Quellen aus dem Nachlass des Reiseteilnehmers Felix Gruschwitz (1878 bis 1951), Verwalter der Engel-Apotheke Darmstadt, gewähren detaillierte Einblicke in diese einzigartige Reise (Inv.-Nr. VII A 2293, 2313–2321, VII C 1056–1057, IX A 223). Eine Enkelin von Gruschwitz übergab die Bestände dem Deutschen Apotheken-Museum.

Der Deutsche Apotheker-Verein organisierte die Studienreise durch die USA zusammen mit der Reederei des Norddeutschen Lloyd. Sie führte die Gruppe mehr als drei Wochen durchs ganze Land. Der Norddeutsche Lloyd hatte für andere Berufsgruppen bereits solche Studienreisen angeboten, jedoch war es die erste dieser Art für Pharmazeuten.

Die Apotheker-Zeitung (AZ) schrieb die Reise aus und informierte regelmäßig über Bewerbungsmöglichkeiten, den Planungsstand und den Verlauf der Reise. 100 Plätze wurden angeboten; die Veranstalter rechneten mit einer »bedeutenden« Teilnehmerzahl – das Interesse schien groß. Doch die Mindestzahl von 20Reiseteilnehmern wurde mit 22 nur knapp erreicht. Die fast siebenwöchige Abwesenheit von der eigenen Apotheke – vom 3. Mai bis 17. Juni mit je zehn Tagen Schiffsreise – und die damit verbundenen Ausfall- und Reisekosten hielten wohl doch manchen von der Reise ab (AZ 1928, 325, 560f.).

Prominente Reiseteilnehmer

Unter den Reisenden waren Apothekenbesitzer und -besitzerinnen sowie angestellte Apotheker aus dem gesamten deutschen Raum. Allein aus Berlin kamen sieben Apotheker. Vertreter der Organisatoren war Dr. Hans Meyer (1895 bis 1977), Schriftleiter der Apotheker-Zeitung und bis 1935 Generalsekretär des Deutschen Apotheker-Vereins. Danach aus politischen Gründen aller Ämter enthoben, wurde Meyer in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer herausragenden Persönlichkeit in der Fachpolitik.

Während der Reise fungierte Dr. Wilhelm Wartenberg (1868 bis 1942, Rothe Apotheke Berlin) wohl als Leiter und Sprecher der Gruppe (Abbildung 1). Er war einer der ämterreichsten Fachpolitiker seiner Zeit und Mitglied der Kommission zur Bearbeitung der Spezialitätentaxe des Deutschen Apotheker-Vereins. 1933 verlor auch er all seine Ämter.

Auch zwei weitere Apotheker durften ihren Beruf aus politischen Gründen bald nicht mehr ausüben. Max Friedländer war 1911 bis 1934 Besitzer der Hohenzollern-Apotheke in Spandau-Wilhelmstadt. Er starb 1943 im Lager Großbeeren. Julius Siegmann (1873 bis 1944), Inhaber der Privilegierten Adler-Apotheke in Spandau, wurde 1943 nach Theresienstadt deportiert und 1944 in Auschwitz umgebracht.

Mehrere Teilnehmer kamen aus dem niederschlesischen Breslau (Wrocław), darunter mit Dr. Eva Jablonski und Margarete Lichtenstein auch die beiden einzigen Apothekerinnen in der Gruppe (Abbildung 2). Auch der Apothekergehilfe Fritz Domschke aus Chemnitz war unter den Reisenden. Er bezog auf dem Schiff als einziger der Reisegruppe keine eigene Kajüte, sondern ein Bett in einer preiswerteren Touristenkabine (Bremen Passenger Lists).

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