Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Armut

Der Geldbeutel als Krankheitsrisiko

Armut macht in einer Industrienation wie Deutschland nicht unmittelbar krank, aber sie hat gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit und die Lebenserwartung. Das gilt quer durch fast das gesamte Erkrankungsspektrum.
AutorKontaktClara Wildenrath
Datum 19.12.2024  09:00 Uhr

Warum macht Armut krank?

Die Gründe dafür, dass Armut krank machen kann, sind vielschichtig. Eine wichtige Rolle spielt das Gesundheitsverhalten: Das Bemühen um einen gesunden Lebensstil tritt angesichts finanzieller Sorgen oft in den Hintergrund.

Wer arm ist, ernährt sich tendenziell ungesünder – zum Teil deshalb, weil hochwertige frische Lebensmittel oft teurer sind als verarbeitete Produkte mit hohem Fett- und Zuckergehalt. Alleinerziehenden fehlt häufig die Zeit, vollwertige gesunde Mahlzeiten vorzubereiten. Auch das Wissen über gesunde Ernährung ist bei Menschen mit einem niedrigen Bildungsniveau weniger ausgeprägt. Sozial Benachteiligte treiben außerdem nachweislich weniger Sport – unter anderem, weil die meisten Sportangebote Geld kosten. Bei Frauen ist das Sozialgefälle hinsichtlich eines gesundheitsfördernden Lebensstils noch steiler als bei Männern.

All das führt dazu, dass das Risiko für Adipositas in einkommensschwachen Gruppen etwa zweieinhalbfach so hoch ist wie bei Gutverdienenden. Besonders ausgeprägt ist die Assoziation beim weiblichen Geschlecht (OR 3,25). Zudem rauchen arme Menschen im Schnitt etwa 30 Prozent häufiger. Während der Tabakkonsum in den oberen Bildungssegmenten in den letzten 20 Jahren deutlich zurückging, blieb er in bildungsfernen Gruppen gleich und nahm bei Frauen sogar zu. Übermäßiger Alkoholkonsum findet sich dagegen in niedrigen Bildungsgruppen seltener als in höheren.

Das soziale Ungleichgewicht bei den klassischen Lebensstilfaktoren erklärt zumindest zum Teil das erhöhte Risiko für chronische Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel- und Atemwegserkrankungen inklusive Lungenkrebs und andere Tumoren. Darüber hinaus nehmen Menschen aus niedrigen sozioökonomischen Schichten seltener Angebote zur Gesundheitsvorsorge in Anspruch: sowohl die U-Untersuchungen für Kinder als auch Krebsfrüherkennungs-, Impf- und allgemeine Check-up-Termine.

Menschen mit Diabetes besuchen seltener spezielle Schulungen und setzen Behandlungsempfehlungen im Alltag schlechter um. Dies erklären Fachleute ebenfalls in erster Linie durch einen niedrigeren Bildungsgrad, der mit einem geringeren Bewusstsein für Präventionsmaßnahmen verbunden ist. Bei Menschen mit Migrationshintergrund spielen zudem oft Sprachbarrieren eine Rolle.

Wenn das Geld knapp ist, wird außerdem auch an Arzneimitteln gespart. In einer Studie mit knapp 700 überschuldeten Menschen in Nordrhein-Westfalen gab ein Viertel der Befragten an, aus Geldmangel ärztliche Verordnungen nicht einzulösen. Etwa ebenso viele holten sich die empfohlenen OTC-Präparate nicht aus der Apotheke.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa