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Armut

Der Geldbeutel als Krankheitsrisiko

Armut macht in einer Industrienation wie Deutschland nicht unmittelbar krank, aber sie hat gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit und die Lebenserwartung. Das gilt quer durch fast das gesamte Erkrankungsspektrum.
AutorKontaktClara Wildenrath
Datum 19.12.2024  09:00 Uhr

Höheres Risiko für KHK, Schlaganfall und Diabetes

Insbesondere die Inzidenz der sogenannten Zivilisationskrankheiten hängt erheblich vom finanziellen Wohlergehen ab.

Nach Studiendaten des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist für Frauen mit einem niedrigen Haushaltseinkommen beispielsweise das Risiko, eine koronare Herzerkrankung zu entwickeln, dreimal so hoch wie für Gutverdienende. Das Hypertonie-Risiko liegt um 71 Prozent höher. Bei Männern wirken sich finanzielle Probleme in dieser Hinsicht weniger aus (Odds Ratio, OR, 1,7 für KHK und 1,07 für Hypertonie). Ähnlich verhält es sich beim Typ-2-Diabetes: Sozial benachteiligte Männer erkranken knapp doppelt so häufig daran, Frauen sogar dreimal so oft wie Bessergestellte.

Besonders groß sind die Geschlechterunterschiede beim Schlaganfall. Während laut RKI die Lebenszeitprävalenz für Frauen mit einem hohen Sozialstatus 0,3 Prozent beträgt, ist sie bei einem niedrigen Sozialstatus auf mehr als das 16-Fache erhöht (4,9 Prozent). Bei Männern erhöht sich das Risiko »nur« auf gut das Doppelte (2,0 versus 4,6 Prozent).

Bei beiden Geschlechtern verdoppelt sich ebenso das Risiko für COPD, chronische Bronchitis, Asthma sowie chronische Lebererkrankungen.

Auch auf das Auftreten von Krebs wirkt sich Armut aus. In sozioökonomisch benachteiligten Regionen Deutschlands erkranken Männer signifikant häufiger an Tumoren der oberen Atemwege, der Lunge, der Speiseröhre und des Darms als in wohlhabenderen Gegenden. Bei beiden Geschlechtern kommen Blasen-, Nieren- und Magenkrebs jeweils rund 20 Prozent öfter vor. Ein geringeres Krankheitsrisiko für Arme zeigte sich dagegen bei Haut- und Brustkrebs.

Bei einigen akuten viralen Atemwegsinfektionen gibt es ebenfalls Hinweise, dass Armut das Erkrankungsrisiko beeinflusst. Beispielsweise belegen Analysen der Influenzapandemien 1918 und 2009 für sozioökonomisch benachteiligte Bevölkerungsgruppen ein höheres Risiko für schwere Verläufe und Todesfälle.

In der Coronapandemie wirkte sich der Sozialstatus zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich aus. Zu Beginn der ersten Welle lagen die Infektionszahlen in wohlhabenden Regionen höher – möglicherweise, weil hier mehr Menschen auf Urlaubs- oder Geschäftsreisen unterwegs waren. Später verlagerte sich das Infektionsgeschehen zunehmend in sozial benachteiligte Gegenden. Die altersstandardisierte COVID-19-Sterblichkeit lag hier bis zu 50 Prozent höher als in bessergestellten Gegenden. Für Personen mit niedrigem Bildungsstatus errechnete die deutschlandweite Antikörperstudie ein etwa doppelt so hohes Risiko, sich während der ersten beiden Pandemiewellen mit SARS-CoV-2 anzustecken.

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