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Von Anamnese bis Visite

Der Arbeitsalltag eines Stationsapothekers

Taktgefühl, Flexibilität, Humor und vor allem ein sehr gutes pharmakologisches Fachwissen – das braucht es laut Martina Schwald für die Arbeit als Apotheker auf Station. Im Gespräch mit der PZ berichtet sie von 20 Jahren Erfahrung als Krankenhausapothekerin.
Anna Carolin Antropov
17.05.2021  07:00 Uhr

Beraten ja, therapieren nein

Bei der Visite beraten Stationsapotheker Ärzte direkt am Patientenbett oder im Ärztezimmer. Letzteres wird auch als »Kurven-« oder »Kardexvisite« bezeichnet. In Heidelberg habe sich beides etabliert – je nach Abteilung und Zeitplan, berichtet Schwald. »Meist ist es tatsächlich besser, wenn wir den Patienten sehen und selbst mit ihm sprechen. Wir fragen anders als ein Arzt.« Chirurgen seien beispielsweise in erster Linie Operateure – und das könnten sie sehr gut, betont sie. Für die Arzneimitteltherapie bräuchten sie jedoch einen Spezialisten zur Seite, um Fragen zu klären oder Therapien zu diskutieren: »Klar mischen wir uns ein. Aber wir Apotheker therapieren nicht, wir geben Empfehlungen ab.«

Entlassmanagement und Konsile

Mit über 130 Mitarbeitern ist die Klinikapotheke in Heidelberg personell stark aufgestellt. Die Stationsarbeit wurde dort in den Abteilungen für Herzchirurgie, Gefäßchirurgie sowie Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde durch Arzneimittelanamnese und Entlassmanagement ausgebaut. Stationsapotheker sprechen also zusätzlich auch Empfehlungen für die häusliche Therapie aus. Dabei stärken sie die Compliance der Patienten, indem sie diese persönlich beraten und Unsicherheiten noch vor Ort klären können. Eine enge Zusammenarbeit mit Pflege und Ärzten ermöglicht den reibungslosen Ablauf.

Dennoch kann die Apotheke diese Arbeit nicht auf allen Stationen leisten. Sogenannte Konsile sind daher ein probater Weg, um interdisziplinär die Medikation zu optimieren – ein Fax oder Anruf genügt. Manche Fachbereiche ziehen Apotheker zum Beispiel standardmäßig hinzu, um die Patientenmedikation auf die sogenannte Hausliste umzustellen. Denn ein Krankenhaus hält nicht alle auf dem Markt verfügbaren Arzneimittel vorrätig. Aus wirtschaftlichen Gründen beschränken sie sich pro Wirkstoffklasse auf bestimmte Präparate, also beispielsweise zwei bestimmte ACE-Hemmer statt aller zugelassenen. Bei den meisten Patienten ist ein Wechsel unkompliziert möglich. Gefährdet der Austausch die Patientensicherheit, bezieht die Krankenhausapotheke aber jedes lieferbare Präparat auf Einzelanforderung.

Stationsapotheker erarbeiten für die gängigsten Arzneistoffe außerdem Äquivalenztabellen, um die Umstellung von beispielsweise Benazepril auf Ramipril zu standardisieren und zu vereinfachen. Laut Schwald wirken sie außerdem bei der Erstellung von Therapierichtlinien mit und fertigen Kitteltaschenkarten für Ärzte an. Neben Stationsbegehungen seien auch Schulungen für das Pflegepersonal wichtig, in denen sie Besonderheiten von Arzneimitteln oder beispielsweise deren Applikation erläutern.

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