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Angststörungen

Den Gefühlen wieder Herr werden

Ziel der aktualisierten S3-Leitlinie »Behandlung von Angststörungen« ist es, die Versorgung der Patienten zu verbessern. In diesem Zusammenhang wurden Online-Programme und eine virtuelle Expositionstherapie neu aufgenommen. Hinsichtlich der Pharmakotherapie gab es keine Neuerungen.
Nicole Schuster
29.07.2021  18:00 Uhr

SSRI und SNRI sind Mittel der Wahl 

Welches SSRI (Citalopram, Escitalopram, Paroxetin und Sertralin) beziehungsweise SNRI (Duloxetin und Venlafaxin) bevorzugt auszuwählen ist, machen die Leitlinien-Autoren davon abhängig, welche Angststörung vorliegt (siehe Tabelle). Wichtig ist zu bedenken, dass die Mittel erst mit einer Latenzzeit von etwa ein bis sechs Wochen wirken. Bei SSRI und SNRI sind Unruhe und Schlaflosigkeit in den ersten Tagen der Behandlung als wichtige unerwünschte Wirkungen (UAW) zu nennen, auch eine sexuelle Dysfunktion kann auftreten. Phänomene wie Schwindel, Schlafstörungen und gastrointestinale Symptome sind möglich, wenn Patienten das Medikament abrupt nicht mehr einnehmen.

Vertragen Patienten die Mittel der ersten Wahl nicht oder bleiben sie wirkungslos, sind trizyklische Antidepressiva (TZA) oder Opipramol eine Alternative. Clomipramin ist zur Behandlung der Panikstörung/Agoraphobie zugelassen. Opipramol ist eine Alternative bei der generalisierten Angststörung, Imipramin ist nicht für die Therapie von Angststörungen zugelassen, ein Off-Label-Gebrauch kann erwogen werden. Bei TZA und Opipramol sind anticholinerge und kardiovaskuläre Nebenwirkungen zu bedenken, die vor allem bei Senioren ungünstig sind. Wichtig ist auch der Hinweis, dass die Arzneimittel zu einer ungewollten Gewichtszunahme führen können.

Bei der generalisierten Angststörung kann auch der Calciumkanal-Modulator Pregabalin verordnet werden, dessen Wirkung rasch eintritt. Schwindel und Benommenheit können als UAW auftreten. Des Weiteren sind Absetzphänomene zu beachten. Bei Polytoxikomanie, wenn Personen also gleichzeitig verschiedene psychotrop wirkende Substanzen konsumieren, besteht die Gefahr der missbräuchlichen Überdosierung.

Bleibt auch dieser Therapieversuch erfolglos oder verträgt der Patient das Medikament nicht, ist noch Buspiron eine Alternative, um die generalisierte Angststörung zu behandeln. Das atypische Antipsychotikum Quetiapin ist nicht für die Indikation zugelassen, Ärzte können es aber off label verordnen. Auch hier sind Nebenwirkungen zu beachten; so kann das Arzneimittel zum Beispiel Stoffwechselparameter verschlechtern und ein metabolisches Syndrom auslösen.

Bei der Behandlung einer sozialen Phobie ist bei Unverträglichkeit oder Unwirksamkeit der SSRI/SNRI Moclobemid eine Alternative. Zu den möglichen UAW zählen Unruhe, Schlafstörungen, Mundtrockenheit, Kopfschmerzen oder Schwindel.

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