Delir erkennen und behandeln |
Plötzliche Probleme bei der Orientierung, Verwirrtheit, Ängstlichkeit oder vielleicht sogar Halluzinationen sind Anzeichen für ein Delir. / Foto: Getty Images/ Westend61 / Jan Tepass
Es ist ein Zustand, der wie ein Alptraum klingt: Plötzlich weiß man nicht mehr, wo man ist. Probleme bei der Orientierung, Verwirrtheit, Ängstlichkeit, vielleicht sogar Halluzinationen: Das sind Anzeichen für ein Delir. Dabei handelt es sich um eine plötzliche Störung im Gehirn, die gerade bei älteren Menschen nicht selten vorkommt. Hier kommt ein Überblick, was Risikofaktoren sind – und was Angehörige tun können:
Zeigen sich Symptome wie Verwirrtheit, Probleme bei der Orientierung und Vergesslichkeit, denken Außenstehende oft erst einmal an eine Demenz. Der entscheidende Unterschied: Eine Demenz entwickelt sich langsam und stetig, ein Delir hingegen setzt plötzlich ein, erklärt das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP).
Die Beschwerden eines Delirs können Außenstehende aber auch an eine Depression denken lassen – etwa, wenn es sich um ausgeprägte Ängstlichkeit handelt. Gut zu wissen: Bei einem Delir wechseln sich die Symptome mitunter ab und schwanken im Tagesverlauf, erklärt Pflegeexpertin Daniela Sulmann vom ZQP. In vielen Fällen verschlimmern sie sich zum Abend hin.
Ältere pflegebedürftige Menschen sind besonders gefährdet, Delirien zu erleben. Auslöser ist laut ZQP in vielen Fällen eine Veränderung. Das kann der Umzug ins Pflegeheim sein oder ein Aufenthalt im Krankenhaus. Auch der Verlust der Mobilität kann ein Einschnitt sein, der ein Delir zur Folge haben kann.
Steht so eine Veränderung an, können Angehörige einiges tun, um das Risiko eines Delirs zu verringern. Zum Beispiel, indem sie darauf achten, dass vertraute Gegenstände wie Fotos oder die Lieblingsdecke in der Nähe sind.
Zudem sollten sie Ältere dazu ermuntern, Brille und Hörgerät zu tragen. Denn auch Einschränkungen im Hören und Sehen können ein Delir begünstigen. Weitere Risikofaktoren für ein Delir sind Flüssigkeitsmangel, Wechselwirkungen von Medikamenten (welche das sind, lesen Sie hier), Schmerzen, Infektionen und geistige Einschränkungen wie eine Demenz.