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Elektronische Gesundheitskarte

Datenschützer nicken EGK-Lösung für E-Rezept ab

Neben der E-Rezept-App und dem Papierausdruck ist nun ein dritter, digitaler Weg zum Einlösen des E-Rezepts in der Apotheke auf dem Weg. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informations­technik (BSI) und der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und Informationsfreiheit (BfDI) haben nun grünes Licht für das zusätzliche Verfahren via elektronischer Gesundheitskarte (EGK) gegeben, wie die Gematik am heutigen Donnerstag mitteilte.
Melanie Höhn
16.02.2023  15:30 Uhr

Das neue E-Rezept-Einlöseverfahren soll nach Angaben der Gematik frühestens ab Sommer für die Versicherten zur Verfügung stehen. Das neue Verfahren hatte sich verzögert, weil die Datenschützer Bedenken hatten, dass man in der Apotheke ohne Identitätsprüfung mittels EGK E-Rezepte einsehen und einlösen kann. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) reagierte im Krankenhauspflege-Entlastungsgesetz (KHPflEG) mit der Auflage, dass die Gematik fortan alle Datenschutzbelange »im Einvernehmen« mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und dem Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BFDI) abstimmen muss. 

Dies ist nun geschehen, wie die die Gematik am heutigen Donnerstag in einer Mitteilung verkündete. Die technische Spezifikation für das Einlösen eines E-Rezepts via EGK sei im Einvernehmen mit dem BSI und dem BfDI abgestimmt und veröffentlicht worden, heißt es. Und weiter: »Damit wird es möglich, dass das E-Rezept in der Apotheke über die EGK abgerufen werden kann. Die Umsetzung durch die Gematik, die Dienstleister der Krankenkassen und die Apothekenverwaltungssysteme folgt in den kommenden Monaten.« Mit der neuen Funktion wird laut Gematik »eine entscheidende letzte Hürde im Rollout des E-Rezepts genommen«. Neben der E-Rezept-App und dem Papierausdruck existiert dann ein dritter, digitaler und niederschwelliger Weg zum Einlösen des E-Rezepts in der Apotheke. 

Technische Anpassungen müssten nun am E-Rezept-Fachdienst, dem Versicherten­stammdatenmanagement (VSDM) und von den Software-Häusern der Apotheken bereitgestellt werden, so die Gematik. Updates für Konnektoren seien nicht notwendig.

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