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Vergütung

DAT fordert mehr Geld für Impfstoffe 

Die Versorgung mit Grippeimpfstoffen ist ein heikles Thema für viele Apotheken. Der Deutsche Apothekertag (DAT) drängt auf eine bessere Vergütung der Offizinen und ein geändertes System zur Verteilung der Vakzine. Für die Abwicklung der pharmazeutischen Dienstleistungen würden die Delegierten zudem gerne eine digitale Infrastruktur aufbauen. 
Stephanie Schersch
23.09.2021  17:30 Uhr

Ein Apothekertag ohne Honorardiskussion wäre vermutlich kein echter DAT. Auch in diesem Jahr beschäftigten sich die Delegierten mit Fragen der Vergütung. Ein Fokus lag dabei auf der Versorgung mit Grippe-Impfstoffen. Die bringt für die Apotheken schon lange ein wirtschaftliches Risiko mit sich. Im Frühjahr müssen sie den Bedarf der neuen Grippesaison kalkulieren. Schließlich gehen die Hersteller auf Basis ihrer Bestellungen in die Produktion. Werden im Herbst dann doch nicht alle bestellten Vakzine gebraucht, bleibt die Offizin auf den Dosen sitzen und trägt den finanziellen Verlust allen.

Mehr Vielfalt bei Hochdosis-Vakzinen

Die DAT-Delegierten drängen auf eine Änderung des Systems. »Dabei sollte insbesondere die Vergütung der Apotheken an den tatsächlichen Aufwand für eine sichere, bedarfsgerechte und wirtschaftliche Impfstoffversorgung sowie das bei jeder einzelnen Apotheke entstehende wirtschaftliche Risiko angepasst werden«, heißt es in dem Beschluss, der auf einen Antrag der Berliner Apotheker zurückgeht. Derzeit bekommen die Apotheken 1 Euro je Einzeldosis Impfstoff, maximal jedoch 75 Euro pro Verordnungszeile.

In diesem Herbst hat sich das wirtschaftliche Risiko der Apotheken bei der Beschaffung von Grippeimpfstoffen derweil noch einmal verschärft. So haben Senioren ab 60 Jahren erstmals Anspruch auf einen Hochdosis-Impfstoff. Dieser sei allerdings drei bis vier Mal teurer als herkömmliche Grippeimpfstoffe, so der DAT. Aktuell gibt es mit Efluelda® von Sanofi nur ein einziges hochdosiertes Vakzin. In Zukunft müsse die Bundesregierung für mehr Vielfalt sorgen, fordern die Apotheker. Denn: Sollte der einzige Hersteller ausfallen, »würde überhaupt kein Impfstoff zur Verfügung stehen«, argumentieren die Delegierten in einem zweiten Beschluss zu diesem Thema.

Mittel aus dem Dienstleistungsfonds 

Die neuen pharmazeutischen Dienstleistungen beschäftigen die Delegierten gleich mehrfach beim DAT. 150 Millionen Euro sollen für entsprechende Services ab 2022 zur Verfügung stehen, den der Deutsche Apothekerverband (DAV) über einen eigens dafür errichteten Fonds abwickeln soll. Einen Teil dieser Mittel würden die Apotheker gerne in den Aufbau einer digitalen Infrastruktur investieren, die Offizinen bei der Umsetzung der neuen Leistungen unterstützen soll. Dabei verweist der DAT auch auf die Pflichten zur Dokumentation, die das Gesetz den Offizinen vorschreibt. Diese Dokumentation sollte »möglichst einfach und einheitlich sein«, heißt es. Nach Meinung der Delegierten wäre der DAV in der Lage, ein solches System aufzubauen. Dabei verweisen sie auch auf die digitalen Impfzertifikate, die Apotheken derzeit über das Verbändeportal des DAV abwickeln.

Die Verwendung der Mittel aus dem Fonds für eine digitale Infrastruktur ist aus Sicht der Hauptversammlung derweil gerechtfertigt. Schließlich entlaste ein solcher Vorstoß die Apotheken von Digitalisierungskosten, »die ansonsten den Ertrag aus pharmazeutischen Dienstleistungen und damit auch die Motivation zur Teilnahme von Apotheken mindern«.

Wie immer wurde auch über das Fixhonorar diskutiert. Derzeit erhalten Apotheken bei Abgabe eines Rx-Präparats einen Festzuschlag von 3 Prozent und pauschal 8,35 Euro plus die 21 Cent, die direkt an den Notdienstfonds gehen. Automatisch angehoben wird das Packungsfixum allerdings nicht. Seit Jahren drängen die Apotheker daher auf eine Dynamisierung des Honorars. Andernfalls sei die Vergütung »vollständig abgekoppelt von den jährlich steigenden Kosten und der Inflationskomponente«, argumentiert der DAT in einem aktuellen Beschluss.

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