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Chronisches Koronarsyndrom

Das Gespräch in der Apotheke hilft

»Muss ich das wirklich alles nehmen, warum tue ich mir diese Therapie eigentlich an?« Dies fragen viele Patienten mit chronischem Koronarsyndrom angesichts der umfangreichen Medikation. Das Apothekenteam kann Verständnis für die Therapie und deren Nutzen wecken.
Brigitte M. Gensthaler
07.04.2022  10:30 Uhr

Das chronische Koronarsyndrom (CCS) wurde früher stabile koronare Herzkrankheit genannt. Die Umbenennung spiegelt die Progression der Erkrankung wider. CCS und Herzinfarkte sind in Deutschland die häufigsten Todesursachen. Ziel sei es, die Patienten frühzeitig zu erkennen, rasch eine Änderung der Lebensweise und eine Medikation sowie gegebenenfalls revaskularisierende Maßnahmen wie Stentimplantation einzuleiten, erklärte Apotheker Kai Girwert von der City-Apotheke in Langenhagen beim 50.  Frühjahrskongress der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg.

Ein CCS entsteht oft auf der Basis von Faktoren des metabolischen Syndroms wie Hyperglykämie, Hypertonie und Hyperlipidämie. Die Diagnose stellt für den Patienten einen Wendepunkt dar: von einer asymptomatischen Erkrankung hin zu einer spürbaren Belastung im Alltag mit Dyspnoe und Angina pectoris. Vorrangige Ziele sind Lebensverlängerung mittels antithrombotischer und lipidsenkender Therapie sowie Symptomlinderung mittels antiischämischer Therapie. Zur Plättchenhemmung werden Acetylsalicylsäure oder bei Unverträglichkeit Clopidogrel, gegebenenfalls auch kombiniert eingesetzt, zur Lipidsenkung vorrangig Statine. Ein Betablocker kommt nach Herzinfarkt hinzu. Lebensqualitätsverbessernd wirkt die antiischämische Therapie mit Betablockern, Calciumkanalblockern und langwirksamen Nitraten.

Girwert warb für eine leitliniengerechte Lipidtherapie. »Alle Patienten sollten eine feste Hochdosis-Statintherapie erhalten; Statine verlängern das Leben und vermeiden Ereignisse wie Herzinfarkte aufgrund pleiotroper Effekte.« Ziel sei es, den LDL-Ausgangswert um 50 Prozent zu senken. Da Simvastatin oft nicht ausreicht, hätten sich Atorvastatin und Rosuvastatin etabliert; eine abendliche Einnahme sei nicht zwingend nötig. Bei Nichterreichen des LDL-Zielwerts können Ezetimib, PCSK-9-Hemmer wie Evolocumab und Alirocumab oder Bempedoinsäure ergänzt werden. Der Apotheker empfahl, mit dem Patienten auch über vermeintlich natürliche Alternativen wie roten Reis zu sprechen. Dieser sei als Arzneimittel einzustufen, wenn der Patient mehr als 5 mg Monakolin K, das chemisch identisch mit Lovastatin ist, einnimmt. Omega-3-Fettsäuren sollen nicht angewendet werden.

»Nehmen Sie sich Zeit für die Ängste des Patienten und geben Sie ihm Sicherheit. Erklären Sie ihm seine Medikation«, appellierte Girwert. Das Apothekenteam könne zudem auf Lebensstiländerungen hinweisen, zum Beispiel Rauchstopp, Ernährungsumstellung und mehr Bewegung. »Reden lohnt sich!«

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