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Covid-19 als Systemerkrankung

Das gesamte Ausmaß wird klarer

Anfangs dachte man, das neue Coronavirus löst eine Lungenerkrankung aus. Doch mittlerweile ist bekannt, dass es nicht dabei bleibt. Was Ärzte innerhalb eines Jahres über Covid-19 gelernt haben, fasste der Intensivmediziner Privatdozent Dr. Christoph Spinner beim Pharmacon@home zusammen.
Daniela Hüttemann
25.01.2021  16:00 Uhr

Was ist mit den Spätfolgen?

Zunächst einmal sollte man wissen, dass das sogenannte »Long Covid« noch keine einheitliche, international anerkannte Definition bekommen hat. Auch gibt es noch keine einheitlichen Empfehlungen zum Management möglicher Langzeitfolgen. »Schon von SARS-1 und MERS wissen wir, dass es zu psychiatrischen Folgen wie Verwirrung, Angst, Depressionen, Gedächtnis- und Schlafstörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen kommen kann«, so Spinner.

Erste Daten aus Wuhan zu SARS-CoV-2 hätten gezeigt, dass 76 Prozent von 1733 aus dem Krankenhaus entlassenen Patienten mehr als drei Monate nach dem Klinikaufenthalt noch über Beschwerden berichteten: 76 Prozent klagten über Müdigkeit oder Muskelschwäche, 26 Prozent über Schlafstörungen und 23 Prozent über Ängste. Etwa die Hälfte zeigt in der Computertomografie noch Infiltrationen der Lunge.

Eine italienische Studie zeigte, dass 60 Tage nach Krankenhausentlassung nur 13 Prozent der Covid-19-Patienten symptomfrei waren. 32 Prozent litten weiterhin unter mindestens einem Symptom, 55 Prozent unter drei oder mehr Symptomen, darunter am häufigsten Fatigue, Dyspnoen und Gelenkschmerzen.

Doch auch nach mildem Covid-19 kann es zu dauerhaften Symptomen kommen, wie eine Studie aus Großbritannien zeigt. Hier gaben von 4182 Befragten 13,3 Prozent in der Selbstanamnese an, auch vier Wochen nach der akuten Erkrankung noch Symptome zu haben. Nach acht Wochen waren es 4,5 Prozent und nach zwölf Wochen noch 2,3 Prozent. »Bei schweren Verläufen brauche jedoch etwa 40 Prozent der hospitalisierten Patienten längerfristig Unterstützung«, so Spinner.

Bei schwer Erkrankten seien anhaltende Einschränkungen der Lunge häufig, berichtet der Infektiologe. Vor allem gebe es Hinweise auf Lungenfibrosen. »Bislang gibt es noch keine Empfehlungen, wie wir mit diesen Patienten umgehen sollen«, so der Arzt. Derzeit werde symptomatisch therapiert, hinzu kommen körperliches Training, Physiotherapie und eine psychosomatische Behandlung. Spinner ist überzeugt: »Wir werden in den nächsten Monaten noch viel über Covid-19 und seine Folgen lernen.« 

Ob SARS-CoV-2 einmal zu einer harmlosen, saisonalen Virusart wird wie andere Coronaviren, mit einer breiten Immunität in der Bevölkerung, bleibe abzuwarten. »Bis dahin brauchen wir die Impfungen«, betonte Spinner.

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