Pharmazeutische Zeitung online
Akne tarda

Das Anti-Pickel-Programm

Als Teenager wundert sich keiner über Pickel und Pusteln. Doch bei immer mehr Frauen blüht die Haut auch jenseits der 25 noch – oder schon wieder. Die PZ erklärt, warum bei dieser Spätakne eine Umstellung der Ernährung und eine Hautpflege mit Retinoiden hilft.
Elke Wolf
29.07.2022  07:00 Uhr

Hautpflege ist Typfrage

Als dritte Komponente, die die Erscheinungsform der Spätakne prägen, sehen Dermatologen eine ungeeignete Pflege mit Präparaten, die nicht zum Hauttyp passen. Auch wenn mangelnde Hygiene keine Akne verursacht, so kann die Verwendung ungeeigneter Präparate das Hautbild verschlechtern. So verwenden viele Frauen im Glauben, ihrer Haut Gutes zu tun, reichhaltige Nachtcremes oder Anti-Aging-Zubereitungen. Doch das, was den beginnenden Fältchen und der Trockenheit entgegenwirkt, facht das andere Hautproblem erst recht an: Während ältere Haut nach Lipiden lechzt, sollten sie in Präparaten für Akne-Haut nur sparsam enthalten sein. Ansonsten würden die überbordenden Talgdrüsen nur noch mehr verstopfen. Kurzum: Zubereitungen mit der Zweckbestimmung »bei zu Akne neigender Haut« oder »bei unreiner Haut« sind für reifere Haut meist zu aggressiv, reichhaltigere Pflege behindert dagegen den Talgabfluss und treibt damit die Entwicklung von Akneknötchen voran.

Auch häufiges Reinigen mit herkömmlichen Peelings - in der Hoffnung, die Haut zu klären -, kann einen Bärendienst erweisen. Denn jeder Peelvorgang putzt Lipide aus der Haut, der körpereigene Säureschutzmantel wird zerstört. Und ist die Haut erst Mal sensibilisiert, reagiert sie verstärkt auf Konservierungs-, Farb- und Duftstoffe.

Peeling 2.0

Die modernere Form eines Peelings ermöglichen heute gewissermaßen Retinoide. Gegen die unterschiedlichsten Hautprobleme von Akne-Pusteln, Fältchen, großen Poren bis Pigmentflecken scheinen sie die Lösung zu sein. Professorin Dr. Christiane Bayerl, Direktorin der Klinik für Dermatologie und Allergologie der Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden, erklärt wieso. »Retinoide wirken leicht abschuppend und bekommen so die verstopften Talgdrüsengänge bei Akne-Haut wieder frei. Das Besondere: Sie binden an spezifische Zellkernrezeptoren und geben dort Informationen weiter, die für die Differenzierungsregulation verantwortlich sind, sodass eine zu schnelle Proliferation wieder herunterreguliert wird. In der Folge bleibt also der Talgdrüsenausführungsgang offen. Dieser keratolytische Effekt passt nicht nur bei Akne, sondern auch im Kampf gegen die Hautalterung und bei Hyperpigmentierungen. Die toten Schüppchen, die wir loswerden wollen, werden quasi abgeschält. Wenn Licht auf unsere Haut trifft, wirkt sie glatter und erscheint in einem gewissen Glanz wie frisch gepeelt, neudeutsch auch als Glow bezeichnet.«

Eigentlich kennt man ihr Potenzial in der Medizin schon seit Jahren: Dermatologen schätzen die evidenzbasierte Wirkung von Vitamin-A-Säure, besser bekannt unter der Bezeichnung Tretinoin, gegen Akne. Aufgrund seiner Potenz kommt es freilich für die Selbstmedikation nicht in Betracht. In Form seiner Derivate wie Retinol, Retinaldehyd (Retinal) oder Retinylester hat es jedoch den Weg in die Kosmetik gefunden.

Bayerl bezeichnet die Vitamin-A-Säure-Präparate als die am besten untersuchten und effektivsten Topika im Anti-Aging-Bereich. »Es liegen histologisch kontrollierte Studien bei Männern und Frauen vor, die nachweisen, dass auch die in der Kosmetik verwendeten Vitamin-A-Säure-Derivate die Kollagenbildung anregen, die Faltentiefe herabsetzen und die Verbindung zwischen Epidermis und Dermis verbessern. Hinzu kommt die Wirkung gegen Akne.«

Wie schätzt die Dermatologin die Effektivität der Retinoide im Vergleich zu Fruchtsäuren ein? »An der Oberfläche wirken Fruchtsäuren sehr ähnlich. Auch sie schälen Hautschüppchen ab und sie können irritativ wirken. Doch was die Differenzierungsförderung anbelangt, sind die Retinoide überlegen, und zwar dadurch, dass sie am Zellkern angreifen und die follikuläre Verhornung wieder herunterregulieren.«

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa