| Annette Rößler |
| 30.06.2022 18:00 Uhr |
Ein großes Betätigungsfeld für DAC/NRF ist seit einigen Jahren die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM). »Wir haben uns vorgenommen, die TCM auf eine solide Basis zu stellen«, sagte Dr. Gerhard Franz, emeritierter Professor für pharmazeutischer Biologe an der Universität Regensburg und Mitglied der DAC/NRF-Kommission. Dass das ein Mammutprojekt ist, machte Franz anhand einiger Zahlen deutlich: In China seien mehr als 10.000 pflanzliche, tierische und mineralische Drogen im Handel, für etwa 500 davon gebe es Monographien im aktuellen chinesischen Arzneibuch, circa 5000 industrielle TCM-Präparate seien patentiert und in TCM-Kliniken würden rund 7500 Rezepturen therapeutisch genutzt.
In Europa erfreut sich die TCM als alternative Heilmethode wachsender Beliebtheit, doch ist es meist sehr schwierig bis unmöglich, die Qualität der Präparate zu überprüfen. »Die Verarbeitung erfolgt in der Regel in China und es gibt dafür keine Standardvorgehensweise, man weiß also nicht, was dabei genau passiert«, erklärte Franz. Inzwischen gebe es 90 Monographien für TCM-Präparate und DAC/NRF arbeite daran, die Lücken zu schließen.