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Neue Fälle

Corona-Reinfektionen mit schwererem Verlauf

Nach einer Coronavirus-Infektion ist man wohl nur unvollständig immun und neue Ansteckungen sind zumindest im Einzelfall möglich. Zum Teil führen diese auch zu schwereren Verläufen als die erste Infektion, wie zwei Fälle aus Amerika zeigen.
Christina Hohmann-Jeddi
dpa
31.08.2020  17:45 Uhr

Erst Hongkong, dann die Niederlande und Belgien, jetzt die USA und Ecuador: Innerhalb von einer Woche wurden nun fünf Fälle von Reinfektionen von SARS-CoV-2 bekannt. Bei den beiden neuen Fällen sorgte die zweite Infektion für schwerere Symptome als die erste, wie Forscher um Dr. Richard Tillett von der Universität Nevada in Reno und das Institut für Mikrobiologie der Universität von Quito (IMUSFQ) berichteten. Das ist ungewöhnlich, denn bislang gingen Forscher davon aus, dass die Immunantwort auf eine erste SARS-CoV-2-Infektion vielleicht eine weitere Ansteckung nicht verhindern kann, aber zumindest die Entwicklung von schwerwiegenden Symptomen.

Dies war bei dem ersten bekannt gewordenen Patienten mit einer Reinfektion aus Hongkong beobachtet worden, die zweite Infektion verlief quasi asymptomatisch. Bei den beiden neuen Fällen von Reinfektion sieht das anders aus: Im US-Bundesstaat Nevada war ein 25-Jähriger Mitte April positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden, berichten Forscher um Tillet in einem beim Fachjournal »The Lancet« eingereichten Preprint-Paper. Dieser zeigte Erkältungssymptome und Durchfall seit dem 25. März. Ende Mai suchte er mit Symptomen wie Fieber, Kopfweh und Husten erneut ärztliche Hilfe, und wurde wieder positiv getestet. Diesmal entwickelte er eine Lungenentzündung und benötigte zeitweise Sauerstoff. Erbgutuntersuchungen hätten gezeigt, dass die erste und zweite Infektion auf verschiedene Varianten von SARS-CoV-2 zurückgingen, so die Forscher. Die Viren waren so unterschiedlich, dass das Ausmaß »nicht vernünftig durch kurzzeitige In-vivo-Evolution erklärt werden kann«. Sprich: In einem so kurzen Zeitraum von 48 Tagen zwischen den Infektionen konnte das Coronavirus im Patienten nicht so viele Mutationen anreichern, es muss sich daher um zwei Ansteckungen mit verschiedenen Varianten handeln.

Warum der Patient ein zweites Mal erkrankte, ist noch unklar. Er litt den Medizinern zufolge nicht unter einer Immunschwäche, zeigte unauffällige Zahlen an Blutzellen und nahm auch keine immunsupprimierende Medikation. Über die Immunantwort des Patienten auf die erste und zweite Infektion wird nichts berichtet.

Auch bei dem Ecuadorianer gingen die beiden Infektionen auf verschiedene Varianten des Virus zurück, wie das IMUSFQ am Samstag per Twitter mitteilte. Demnach wurden die Genome der Viren bei diesem Patienten mit Covid-19 im Mai und erneut im August sequenziert, heißt es von der Deutschen Presseagentur. Die Erkrankung nahm bei dem Patienten aus dem südamerikanischen Land im Mai einen leichten Verlauf, im August zeigte er mäßige Symptome. Dazwischen fiel ein Corona-Test im Juli negativ aus. Die Forscher in Ecuador stellten auch fest, dass der Patient bei der zweiten Infektion eine Erhöhung der IgG-Antikörpertiter aufwies. Das bedeutet, dass sein Körper bereits über Antikörper gegen das Coronavirus verfügte.

Was diese Meldungen über die Langzeit-Immunität nach überstandener SARS-CoV-2-Infektion aussagen, ist noch unklar. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht angesichts von inzwischen rund 25 Millionen erfassten Corona-Infektionen weltweit davon aus, dass es sich um Einzelfälle handelt.

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