Corona-Pandemie sorgt nicht für mehr Typ-1-Diabetes |
Doch nicht nur der Typ-1-, sondern auch Typ-2-Diabetes werde durch die Zunahme von Übergewicht, Fehlernährung und mangelnder Bewegung immer häufiger diagnostiziert. Das hat die DDG als Mitherausgeberin in ihrem bereits Ende des vergangenen Jahres erschienenen »Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2020« deutlich gemacht und auf signifikant steigende Prävalenzen verwiesen.
Ob jung oder alt: Hinsichtlich Vorbeugung und Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Therapie und Versorgung auch in der Zukunft bestehe großer Handlungsbedarf. »Es ist fünf vor zwölf«: Das gelte wie beim Klima auch für die aktuelle Diabetes-Bekämpfung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
Die Gesamt-Situation sei brisant. Vor 50 Jahren noch eine Randerscheinung, habe Diabetes mellitus heute bereits eine wachsende ökonomische Bedeutung mit gleichermaßen zunehmenden gesamtgesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen erlangt. »Eine Krankheit wird politisch«, warnen die Autoren der aktuellen DDG-Bestandsaufnahme.
Aktuell leiden in Deutschland etwa sieben Millionen Menschen an einem Typ-2- sowie 340.000 Erwachsene und 32.000 Kinder- und Jugendliche an einem Typ-1-Diabetes. Die Dunkelziffern sind hoch. Gegenwärtig kämen pro Jahr mehr als 500.000 Neuerkrankungen hinzu. Nicht zuletzt aufgrund der allgemein höheren Lebenserwartung werde die Zahl der Diabetes-Erkrankungen bis 2040 auf bis zu 12 Millionen ansteigen. In Deutschland liegt das mittlere Alter bei Typ-2-Diabetes-Diagnose derzeit bei 61 Jahren bei Männern und 63 Jahren bei Frauen.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.