Corona-Forschung muss smarter werden |
Daniela Hüttemann |
16.09.2020 14:48 Uhr |
Viel zu kurz in der Planung von Studien komme bislang die frühe Festlegung eines optimalen Dosis-Regimes, dabei sei dieses nicht nur für die Wirksamkeit entscheidend. »Jedes Milligramm zählt!«, so Rayner. Wird zu niedrig dosiert, ist die Wirkung nicht stark genug und es könnten sich Resistenzen bilden. Zu viel Wirkstoff erhöht das Risiko für Nebenwirkungen und die Kosten. »Angesichts knapper Ressourcen fehlt es dann bei anderen Patienten«, gibt der Apotheker zu bedenken. Die Dosierung sei eine Wissenschaft für sich. Dabei müsse vor allem auch die Wirkstoffkonzentration am Infektionsherd stärker berücksichtigt werden.
Und noch einen Vorschlag hat Rayner, um schneller ans Ziel zu kommen, und zwar ganz anders als in der traditionellen klinischen Entwicklung: Verschiedene Wirkstoffkandidaten sollten erst in Kombination getestet werden und dann einzeln. »Das erhöht unsere Chancen und ist der Dringlichkeit der Pandemie angemessen«, meint Rayner.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.