Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Trickkiste der Chemie

Colistin direkt am Erreger aktivieren

Eine Pressemitteilung des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig informiert über eine Möglichkeit, Colistin erst am Ort des Infektionsgeschehens freizusetzen. Damit sollen Nebenwirkungen des Antibiotikums, insbesondere an der Niere, reduziert werden.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 31.10.2024  15:00 Uhr
Colistin direkt am Erreger aktivieren

Das ist den 1950er-Jahren entwickelte Colistin ist heute ein wichtiges Reserveantibiotikum. Es wird in der Regel nur bei schweren Infektionen mit resistenten Bakterien eingesetzt, etwa bei der Behandlung von gefährlichen Krankenhauskeimen wie Carbapenem-resistenten Enterobakterien oder Acinetobacter baumanii. Grund dafür sind die stark nierenschädigenden Nebenwirkungen, die bei rund 30 Prozent der Behandelten auftreten.

Ein Forschungsteam um Dr. Jiraborrirak Charoenpattarapreeda vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) berichtet in »Angewandte Chemie« nun über eine Möglichkeit, eine inaktivierte, unschädliche Form von Colistin herzustellen, die im Körper erst am Ort des Infektionsgeschehens aktiviert wird. Dreh- und Angelpunkt des Ansatzes ist die sogenannte Click-to-Release-Technik. Diese basiert darauf, dass eine aus zwei Komponenten zusammengesetzte Wirksubstanz unter Einwirkung eines chemischen Schalters in ihre zwei Komponenten zerfällt und die gewünschte Wirksubstanz auf diese Weise aktiviert wird.

Um die Click-to-Release-Technik nutzen zu können, benötigten die Forscher zunächst eine für Colistin passende Komponente, die an das Antibiotikum bindet, es dadurch unschädlich macht und die sich mithilfe eines Schalters später wieder vom Wirkstoff trennen lässt. Hierfür kamen verschiedene chemische Varianten der Substanz trans-Cycloocten (TCO) infrage. Mit Aspartat modifiziertes TCO erfüllte die gewünschten Kriterien. Zellkulturversuche mit Nierenzellen zeigten, dass an diese Komponente gekoppeltes Colistin nicht mehr an die Nierenzellen andockte und das nephrotoxische Potenzial damit weitgehend eliminiert war.

Wie der Originalpublikation zu entnehmen ist, fanden die Wissenschaftler mit D-Ubi-TZ, ein Tetrazin, das mit dem an Bakterien bindenden Peptid D-Ubi funktionalisiert ist, die zweite Komponente für ihren Ansatz – den chemischen Schalter.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa