Brutonkinase-Hemmer zum Dritten |
Sven Siebenand |
20.09.2021 12:57 Uhr |
Morbus Waldenström ist eine bösartige Erkrankung der B-Lymphozyten. Benannt ist die Erkrankung nach dem schwedischen Arzt Jan Waldenström, der sie in den 1940er-Jahren erstmals beschrieben hat. / Foto: Adobe Stock/MQ-Illustrations
Die Brutonkinase ist Teil einer Signalkaskade, die nach Aktivierung des B-Zell-Rezeptors abläuft. Wird das Enzym blockiert, behindert dies die unkontrollierte Vermehrung von B-Lymphozyten. Mit Ibrutinib (Imbruvica®) und Acalabrutinib (Calquence®) sind bereits Brutonkinase-Hemmer im Handel. Während Acalabrutinib bei chronisch lymphatischer Leukämie (CLL) zugelassen ist, ist Ibrutinib auch beim Mantelzell-Lymphom (MCL) und bei Morbus Waldenström zugelassen ist. Bei letztgenannter Erkrankung soll nun auch Zanubrutinib (Brukinsa®, BeiGene Ireland) in der EU zugelassen werden.
Morbus Waldenström oder Waldenströms Makroglobulinämie ist eine Erkrankung der B-Lymphozyten und schreitet in der Regel langsam voran. Die entarteten B-Zellen produzieren große Mengen Immunglobulin M (IgM) und infiltrieren das Knochenmark. Wie Ibrutinib ist der neue Kinasehemmer vorgesehen für Patienten, die mindestens eine vorherige Therapie erhalten haben, oder zur Erstlinien-Therapie bei Patienten, die für eine Chemo-Immuntherapie nicht geeignet sind.
Zanubrutinib soll in Form von 80-mg-Hartkapseln auf den Markt kommen, steht also als orale Therapie zur Verfügung. Sehr häufige Nebenwirkungen sind Neutropenie, Thrombozytopenie, Infektion der oberen Atemwege, Blutung/Hämatom, Hautausschlag, Bluterguss, Anämie, Muskel-Skelett-Schmerzen, Durchfall, Lungenentzündung und Husten.