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Altersbedingte Makula-Degeneration

Brolucizumab will Aflibercept Konkurrenz machen

Novartis hat in den USA die Zulassung für sein neues Medikament Brolucizumab (Beovu®) bekommen. Das Antikörperfragment soll einige Vorteile gegenüber dem etablierten Aflibercept für Patienten mit feuchter altersbedingter Makula-Degeneration (AMD) haben.
Daniela Hüttemann
10.10.2019  15:00 Uhr

Die feuchte AMD gilt als führende Ursache für Sehverlust und Blindheit im Alter in den Industriestaaten. Novartis geht von 20 Millionen Betroffenen weltweit aus. Die Augenerkrankung entwickelt sich, wenn zunehmend Unterstützungsstrukturen der Netzhaut absterben. Bei der feuchten AMD bilden sich unter der Netzhaut abnorme, undichte Gefäße, aus denen Flüssigkeit austritt. Erste Symptome sind Leseschwierigkeiten, eine verzerrte Sicht und Probleme bei der Akkomodation. Diagnose und Behandlung sollten möglichst früh erfolgen, um weitere Sehverluste zu verhindern.

Therapeutisch werden das Fusionsprotein Aflibercept (Eylea®) von Regeneron/Bayer, der monoklonale Antikörper Ranibizumab (Lucentis®) von Novartis sowie off Label das kostengünstigere Bevacizumab (Avastin®) von Roche eingesetzt. Alle drei Arzneistoffe wirken als Angiogenese-Hemmer, indem sie den Wachstumsfaktor VEGF oder eine seiner Unterformen abfangen. Der Wirkmechanismus von Brolucizumab ist nicht neu. Wie Ranibizumab hemmt es mit hoher Affinität den VEGF-A. Laut Novartis handelt es sich bei Brolucizumab um ein humanisiertes einzelkettiges Antikörperfragment (scFv), das mit 26 Kilodalton relativ klein für ein Biologikum ist. Es soll dadurch besser durch Gewebe penetrieren können und höhere Konzentrationen als seine Vorgänger erreichen. Genau wie die anderen Biologika wird Beovu in den Glaskörper des Auges injiziert. Aus dem Blutkreislauf werde es schnell entfernt.

In zwei Vergleichsstudien war es Aflibercept in Bezug auf die Wiedergewinnung der Sehschärfe nach einem Jahr nicht unterlegen. Die Flüssigkeitsproduktion konnte stärker gedrosselt werden und die Dicke der Netzhaut nahm ab. Dabei musste Brolucizumab seltener appliziert werden – das soll die Adhärenz verbessern. Laut Novartis kann nach einer dreimonatigen Loading-Dose-Phase die Erhaltungsdosis im Abstand von bis zu drei Monaten erfolgen. Etwas mehr als die Hälfte der Patienten war ein Jahr nach Therapiebeginn auf das dreimonatige Intervall eingestellt. Aflibercept muss im ersten Jahr alle zwei Monate appliziert werden, Ranibizumab in den ersten drei Monaten monatlich, danach je nach Verlauf.

An den Zulassungsstudien HAWK mit Patienten in Nord-, Mittel- und Südamerika sowie Australien und HARRIER in Europa und Asien nahmen insgesamt mehr als 1800 Patienten teil, die entweder Brolucizumab oder Aflibercept erhielten. Auch in der EU hat Novartis bereits einen Zulassungsantrag gestellt.

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