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Corona-Impfstrategie

Boostern oder nicht?

Für Booster-Kampagnen im Herbst liegen inzwischen an zwei Varianten angepasste Coronaimpfstoffe vor. Doch wie wirksam sind diese und wie sinnvoll ist wiederholtes Boostern? Ein Experte fordert nachhaltigere Impfstrategien für die Zukunft. 
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 20.09.2022  12:30 Uhr

Die richtige Frage

Auffrischungsimpfungen bieten einen eindeutigen Schutz vor schweren Covid-19-Verläufen und tragen wahrscheinlich zumindest in gewissem Maße zur Verringerung des Risikos für Long Covid bei. Zudem bieten sie mindestens in den ersten zwei Monaten nach der Impfung einen gewissen Infektionsschutz. Man wisse noch nicht, betont Topol in seinem Beitrag, ob der bivalente BA.4/BA.5-Booster besser sei als der BA.1-Booster oder gar ein Booster mit dem ursprünglichen Impfstoff. Angesichts der Entwicklung des Virus in Richtung Omikron und seiner Untervarianten scheint es unwahrscheinlich, dass der neue Impfstoff mittelfristig einen großen oder bedeutenden Einfluss auf die Verringerung der Infektion haben wird. Das deuten alle bisher vorliegende Daten an.

Andererseits gibt es zahlreiche Belege dafür, dass Schleimhaut-IgA-Antikörper erforderlich sein werden, um einigermaßen effektiv vor Infektionen zu schützen. Nach einer aktuellen NEJM-Publikation verringerte sich das Risiko für Durchbruchinfektionen um 60 bis 80 Prozent in Abhängigkeit von Schleimhaut-IgA-Antikörpern. In der zitierten Studie wurden diese IgA-Antikörper durch eine systemische Immunisierung induziert. Deutlich effektiver sollten sich solche Antikörper durch nasale oder orale Impfstoffe induzieren lassen.

Noch ist die Nachhaltigkeit der Schutzwirkung durch solche Antikörper nicht bekannt. Aber es wäre viel einfacher, ein Nasenspray wiederholt zu verabreichen – wobei zudem mit einer deutlich reduzierten Reaktogenität gerechnet wird –, als immer wieder intramuskulär zu impfen. Sicherlich sind die ermutigenden Daten des kürzlich zugelassenen inhalativen Impfstoffs der chinesischen Firma Cansino gegen Omikron ein Hinweis darauf, dass das Konzept solide ist.

So gilt es nach Meinung Topols, die richtige Frage in Richtung Zukunft zu stellen. Ein ständiges Auffrischen des Impfschutzes nach jeweils vier bis sechs Monaten ist jedenfalls keine praktikable Option. Zudem bereiten neue Varianten, darunter BA.2.75.2, Sorgen. Dies machen auch Daten eines neuen Preprints aus dem Karolinska-Institut deutlich. Hier zeigen die Forschenden, wie diese Variante noch einmal effektiver dem Immunsystem entkommt. Dies wird durch Daten aus der Gruppe um Cao bestätigt. In Anbetracht dieser Beobachtungen wird die derzeitige Strategie mit angepassten Impfstoffen wahrscheinlich nicht helfen.

Es sei an der Zeit, so Topol, die Jagd auf SARS-CoV-2-Varianten einzustellen und eine aggressive Vorwärtsstrategie zu entwickeln. Man habe es mit einem Dreiklang zu tun: mehr Immunflucht, mehr Beweise für eine Prägung und die Unvermeidlichkeit neuer Varianten, die bereits den Grundstein für ihre gefährliche Ausbreitung gelegt haben.

Die Zeit, das Immunsystem mit immer wieder angepassten Impfstoffen aufzufrischen, wird seiner Ansicht nach zu Ende gehen. Diese Impfstoffe haben Beeindruckendes geleistet. Sie waren lebensrettend, krankheitsvermeidend und äußerst hilfreich, um gefährliche Phasen der Weiterentwicklung des Coronavirus zu überbrücken. Aber jetzt sind neue Strategien gefragt, mit denen es hoffentlich gelingt, dauerhafte, verträglichere und wirksamere Lösungen zu finden. »Sie liegen in unserer Reichweite«, so Topol. Gemeint sind die nasalen Coronaimpfstoffe.

Allerdings bleibe zum jetzigen Zeitpunkt nur die Option, für einen zusätzlichen Schutz durch die neuen angepassten Impfstoffe zu sorgen, also sich boostern zu lassen.

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