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Liegengebliebene Grippeimpfstoffe

BMG: Der Bund trägt das Risiko der Verimpfung

Seit Monaten wird um eine Lösung für liegengebliebene Grippeimpfstoffe aus der sogenannten nationalen Reserve gerungen. Jetzt stellt das Bundesministerium für Gesundheit immerhin klar: Das Risiko nicht-verimpfter Dosen liegt grundsätzlich beim Bund. Hersteller und Großhändler sollen dem Vernehmen nach derweil bereits entschädigt worden sein.  
Stephanie Schersch
13.08.2021  14:00 Uhr

Schon in wenigen Tagen treffen in Deutschland die ersten Grippeimpfstoffe der neuen Generation ein. Viele Apotheken allerdings sind noch nicht einmal die Altlasten aus der vergangenen Saison los. Denn noch immer lagern Vakzine in den Offizinen, die längst nicht mehr zum Einsatz kommen können. Rund 1 Millionen Dosen sollen es bundeweit sein – im Wert von satten 10 Millionen Euro.

Bis heute ist unklar, was mit den liegengebliebenen Grippeimpfstoffen geschieht. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hatte im Frühjahr Gespräche mit dem Deutschen Apothekerverband (DAV) aufgenommen. Im Kern ging es darin um eine Art Abwicklung der Impfstoffe, die aus der sogenannten nationalen Reserve stammen. Diese Rücklage hatte der Bund aufgrund einer zunächst sehr großen Nachfrage für die letzte Grippesaison beschafft, doch längst nicht alle der insgesamt 6 Millionen Dosen wurden am Ende tatsächlich verbraucht.

Seit Monaten lässt sich das BMG Zeit mit einer Lösung in dieser Frage. Erst vor wenigen Tagen hatte das Ministerium erklärt, die Gespräche seien noch nicht zu einem Ergebnis gekommen. Doch während die Apotheker um eine Erstattung bangen, hat die Bundesregierung den Herstellern offenbar alle zurückgebliebenen Dosen abgenommen. Auf Nachfrage erklärte ein BMG-Sprecher gegenüber der PZ: »Der Bund hat alle Grippeimpfstoffe aus der nationalen Reserve der letzten Saison gekauft und trägt das Risiko der Verimpfung.« Im Klartext: Auch für die liegengebliebenen Dosen muss der Bund die Verantwortung übernehmen.

Großhandel soll Dosen retourniert haben 

Diese Aussage dürfte auch den Apothekern Mut machen. Schließlich müsste theoretisch auch ihnen eine Entschädigung zustehen, wenn man die Argumentation des BMG einen Schritt weiterdenkt. Dem Vernehmen nach soll derweil auch der Großhandel bereits Teile der nicht-verimpften Dosen an die Hersteller zurückgegeben und damit erstattet bekommen haben. Offiziell bestätigen wollte das keine Großhandlung. Allerdings gehören vertragliche Absprachen über Retouren zum Alltag in der Branche. Wie bei anderen Arzneimitteln würden auch bei Grippeimpfstoffen »im Vorfeld mit den jeweiligen Herstellern individuelle Vereinbarungen getroffen«, sagte eine Sprecherin von Noweda. Eine pauschale Aussage für alle Retouren sei jedoch nicht möglich.

Einen Vorschlag, wie auch die Dosen aus den Apotheken zurückgeführt werden können, hatten DAV und Großhandel dem BMG bereits im März vorgelegt. Eine offizielle Antwort gibt es bislang nicht. Kurz vor dem Start in den Herbst drängt die Zeit für eine Entscheidung über die liegengebliebenen Vakzine. Denn dann könnten sich die Apotheken endlich voll und ganz auf die neue Grippesaison konzentrieren.

 

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