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Diabetes zurückdrängen

Blutzuckerkontrolle ohne Arzneimittel

Remission ist möglich: Diabetes lässt sich gerade in frühen Phasen der Erkrankung durch Lebensstiländerungen noch in vielen Fällen zurückdrängen. Mehr Bewegung und die richtige Ernährung sind hier entscheidend – und Disziplin.
Christina Hohmann-Jeddi
05.05.2023  15:00 Uhr

Der Beitrag von Bewegung zur Diabetesremission

Auf die Bedeutung von Sport ging Dr. Peter Kurz, Internist bei Prevention First in München, genauer ein. Bewegung helfe bei der muskulären Aufnahme von Glucose aus dem Blut. Denn durch die Kontraktion der Muskeln werde die Zahl der Glucosetransporter GLUT4 an der Zellmembran erhöht, die den Zucker aktiv in die Muskeln transportieren. »Dabei holen sich Muskeln die Glucose unabhängig von der Insulinwirkung«, berichtete Kurz. Das sei schon seit den 1990er-Jahren bekannt. Mit der Steigerung der GLUT4-Zahl allein lasse sich die durch Sport erhöhte Glucoseaufnahme aber nicht erklären. Einer Hypothese zufolge spiele die Temperaturerhöhung des Muskels hier eine große Rolle, die die Glucoseaufnahme vervielfachen könne, so Kurz. »Man geht hier vom bis zum 100-Fachen durch körperliche Aktivität aus.«

Doch welcher Sport und wie viel Bewegung sollte es für Typ-2-Diabetiker sein? Laut Kurz zeigt eine italienische Studie, dass täglich 55 bis 65 Minuten Spazierengehen schon deutliche positive Effekte auf Gewicht, HbA1c-Wert und das Herz-Kreislauf-Risiko haben können (»Diabetes Care« 2005).  Die Frage, ob man besser Kraft- oder Ausdauertraining machen sollte, stelle sich für Diabetiker nicht, sagte Kurz. Am effektivsten sei die Kombination aus beidem. Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) empfiehlt Diabetikern, mindestens dreimal wöchentlich Krafttraining und an fünf bis sieben Tagen pro Woche anspruchsvolles Ausdauertraining für 30 Minuten zu machen. 

Aber auch beim Sport unterschieden sich die Empfehlungen nach Clustern, sagte Kurz. So profitierten Personen des Clusters 2 mit angeborener Störung der Insulinausschüttung von der insulinunabhängigen Erhöhung der Glucoseaufnahme in den Muskel durch Sport besonders stark. Sie sollten täglich eine Stunde Ausdauertraining und einmal wöchentlich eine Stunde Krafttraining absolvieren. Personen des Clusters 3 mit angeborener Insulinresistenz profitierten weniger stark und sollten drei- bis viermal wöchentlich mindestens 30 Minuten Ausdauer- und drei Stunden pro Woche Krafttraining absolvieren. Das Krafttraining sei wichtig, um beim Abnehmen (durch die Ernährungsumstellung) nicht an Muskelmasse zu verlieren. Für Diabetiker aus Cluster 4 werde Ausdauertraining (drei Stunden pro Woche) und Krafttraining (zwei Stunden pro Woche) empfohlen, so Kurz. Personen des Clusters 5 mit einem »Altersdiabetes« profitierten schon von täglich einer Stunde zügigem Gehen. Zusätzlich sollte ein Krafttraining pro Woche auf dem Programm stehen, um dem Muskelabbau entgegen zu wirken.

Um auf das empfohlene Pensum zu kommen, könne es auch sinnvoll sein, technische Unterstützung im Sinne von Apps, Fitnesstrackern oder Videospielen zu suchen, riet der Mediziner.

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