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Behandlung im Krankenhaus

Blutverdünner retten Leben bei Covid-19

Dass eine Therapie mit einem Blutverdünner bei hospitalisierten Covid-19-Patienten einen Nutzten bringt, ist schon länger bekannt. Aber wie groß ist er? Eine neue Studie wird konkret.
Sven Siebenand
28.08.2020  16:30 Uhr
Blutverdünner retten Leben bei Covid-19

Im »Journal of the American College of Cardiology« hat ein Wissenschaftlerteam um Dr. Girish N. Nadkarni vom Mount Sinai Hospital in New York die Ergebnisse einer Beobachtungsstudie mit 4389 Covid-19-Patienten veröffentlicht. Von den untersuchten Patienten wurden 900 mit einer therapeutischen Dosis eines Antikoagulans behandelt. Weitere 1959 Patienten erhielten eine niedrigere prophylaktische Dosis und 1530 Patienten bekamen keinen Blutverdünner. Die Forscher fanden einen starken Zusammenhang zwischen antikoagulativer Behandlung und einer verringerten Wahrscheinlichkeit im Krankenhaus zu versterben. Sowohl therapeutische als auch prophylaktische Dosen verringerten die Mortalität um etwa 50 Prozent im Vergleich zu Patienten ohne Blutverdünner, nachdem Vorerkrankungen und andere Gesundheitsfaktoren von den Forschern mit in die Analyse einbezogen worden waren.

Ferner benötigten insgesamt 467 Patienten während ihres Krankenhausaufenthaltes eine Intubation und mechanische Beatmung. Diejenigen, die auf therapeutische Dosen eines Antikoagulans eingestellt waren, hatten im Vergleich zu Patienten ohne einen Blutverdünner ein um 31 Prozent niedrigeres Risiko dafür, dass sie mechanisch beatmet werden mussten. In der Gruppe der Patienten, die mit prophylaktischen Dosen behandelt wurden, war das Risiko immerhin um 28 Prozent niedriger.

Zum Einsatz kamen unterschiedliche Antikoagulanzien, darunter Nicht-Vitamin-K-abhängige orale Antikoagulanzien (NOAK), unfraktioniertes Heparin und niedermolekulare Heparine. Viele Patienten erhielten im Verlauf ihres Krankenhausaufenthaltes mehr als ein Antikoagulans, was direkte Vergleiche zwischen den Substanzen laut den Autoren verhinderte. Kleine Hinweise fanden sie aber dennoch. Die Wissenschaftler haben sich zum Beispiel jenes Patientenkollektiv angeschaut, das innerhalb von 48 Stunden nach der Aufnahme mit einem einzigen Antikoagulans behandelt wurde. »Bei Patienten mit therapeutischer Dosis eines Antikoagulans legen die Unterschiede nahe, dass NOAK mit einer höheren Überlebenswahrscheinlichkeit und einer geringeren Intubationsrate verbunden waren als niedermolekulare Heparine«, heißt es in der Publikation. Mit unfraktioniertem Heparin behandelte Patienten seien aufgrund der relativ geringen Stichprobengröße nicht eingeschlossen gewesen.

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