Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Analyse gibt Entwarnung

Blutdrucksenker und ihr Risiko für Depressionen

Von mehr als 40 häufig verordneten Blutdruckmitteln erhöhte keines das Risiko für Depressionen, neun davon senkten sogar das Risiko dafür. Alle Neune – hier sind sie.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 25.08.2020  15:00 Uhr

Hypertonie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und zerebrovaskuläre Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für Depressionen verbunden. Unklar ist jedoch, wie sich die Einnahme von Antihypertonika auf das Risiko auswirkt. Die Wirkung einzelner Medikamente war bisher unbekannt.

Im Fachjournal »Hypertension« haben Forscher um Professor Dr. Lars Vedel Kessing von der Universität Kopenhagen nun die Ergebnisse einer umfangreichen Analyse von Gesundheitsdaten publiziert. Die Wissenschaftler nutzten Daten von mehr als 3,7 Millionen Erwachsenen aus dänischen Registern der Jahre 2005 bis 2015. Die Patienten hatten dauerhaft eines von 41 häufig verschriebenen Blutdruckmedikamenten verordnet bekommen. Die Forscher schauten nach, ob dies einen Einfluss auf das Risiko einer neu diagnostizierten Depression hatte. Patienten, bei denen zuvor bereits eine Depression diagnostiziert worden war oder die zuvor bereits Antidepressiva erhalten hatten, wurden ausgeschlossen. Einbezogen in die Untersuchung wurden Arzneistoffe aus folgenden Wirkstoffklassen: ACE-Hemmer, Sartane, Calcium-Antagonisten, Betablocker und Diuretika.

»Es war sehr überraschend, dass keines der Antihypertensiva mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Depression verbunden war und dass einige Schutzwirkungen gegen Depressionen zeigten«, so Kessing in einer Meldung der American Heart Association. Acht Wirkstoffe plus ein Wirkstoff zudem in Kombinationspräparaten zeichneten sich in der Analyse durch ein signifikant niedrigeres Risiko für Depressionen aus. Dies waren die ACE-Hemmer Enalapril und Ramipril, die Betablocker Propranolol, Atenolol, Bisoprolol und Carvedilol sowie die Calcium-Antagonisten Amlodipin und Verapamil und last but not least Kombinationspräparate mit Verapamil.

Laut Kessing ist es möglich, dass der Mechanismus zur Verringerung des Risikos für Depressionen die entzündungshemmende Wirkung dieser Arzneistoffe ist. Die Ergebnisse der Studie könnten als Orientierung für die Verordnung von Antihypertensiva bei Hypertonikern dienen, bei denen ein erhöhtes Risiko besteht, dass sie an einer Depression erkranken könnten. Ebenso könnten sie bei Patienten mit früherer Depression oder Angstzuständen und bei Patienten mit Depressionen in der Familienanamnese hilfreich sein. Wichtig: Wenn ein Patient mit seinem aktuellen Blutdrucksenker gut zurechtkommt, gebe es keinen Grund für einen Wechsel auf ein anderes Medikament. Wenn sich eine Depression entwickelt, könne ein Wechsel zu einem der neun Antihypertensiva aber in Betracht gezogen werden.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa