Bis zu 70 Mitarbeitende pro Schicht in Impfzentren benötigt |
In Hessens Impfzentren (hier ein Beispielfoto aus NRW) werden derzeit noch dringend Apotheker und Ärzte gesucht. / Foto: Imago Images/Jochen Tack
In den Bundesländern laufen die Vorbereitungen auf die Massenimpfungen derzeit weiter auf Hochtouren. Bundesweit sind rund 400 Impfzentren geplant, in denen die Impfungen gegen Covid-19 stattfinden sollen. Sobald ein Impfstoff gegen Covid-19 verfügbar ist, soll auch in Hessen mit der Immunisierung der Bevölkerung begonnen werden. Dazu errichten die Kommunen aktuell landesweit 28 Impfzentren, für die noch Personal fehlt. Medizinisches Material sei dagegen bereits ausreichend vorhanden.
Beim Gesundheitsamt Frankfurt haben sich bereits über 100 Freiwillige gemeldet. Derzeit werde der genaue Personalbedarf, auch unter Hinzuziehung der freiwilligen Rettungsdienste und des Katastrophenschutzes festgelegt, und es würden klare Anforderungskriterien für Freiwillige entwickelt, sagte eine Sprecherin. »Ich bin überwältigt und dankbar über die große Bereitschaft, mithelfen zu wollen«, erklärte Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD). Die Stadt komme bei der Rekrutierung des Personals für ihr Impfzentrum und für die mobilen Impfteams gut voran. Genaue Zahlen nannte Kassel nicht. Je nach Verfügbarkeit des Impfstoffs werde »personell nachgesteuert«.
Es hätten sich bereits viele Menschen gemeldet, die ihre Hilfe angeboten hätten, erklärte die Stadt Darmstadt. Darunter seien auch Ärzte, medizinisches Fachpersonal, aber auch Personen mit einer kaufmännischen Ausbildung. »Wir gehen davon aus, dass unter Volllast rund 70 Mitarbeitende pro Schicht benötigt werden«, sagte ein Sprecher. Interessierte könnten sich weiterhin melden, da das Impfzentrum für einen längeren Zeitraum angelegt sei.
Die größte Herausforderung sei im Moment der Mangel an medizinischem Personal, das die Impfdosen verabreichen könne, sagte eine Sprecherin in Wiesbaden. Dringend gesucht würden Humanmediziner, Apotheker, medizinische Fachangestellte, medizinisch- und pharmazeutisch-technische Assistenten sowie operations- und anästhesie-technische Assistenten. Auch Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Personen mit einer vergleichbaren Ausbildung könnten sich bewerben. Das gelte auch für Notfallsanitäter, Kinderkrankenschwestern und Hebammen.
Was den Ablauf und die Priorisierung bei den Impfungen betrifft, hatte die PZ bereits von einem entsprechenden Verordnungsentwurf berichtet. Demnach sollen zunächst Menschen geimpft werden, die in Kliniken und Heimen arbeiten beziehungsweise dort als Patient sind. Eine weitere Gruppe aus besonders relevanten Einrichtungen soll ebenfalls priorisiert werden, wozu laut BMG auch die Apotheken gehören. Konkretisierungen sind hier allerdings noch nötig. Die Verordnung basiert auf Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO).
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.