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Impfkampagne

Betriebsärzte dokumentieren Impfungen zu selten

Die Bundesregierung sieht sich mit der Impfkampagne auf einem sehr guten Weg. Probleme gibt es allerdings noch mit der Dokumentation der Betriebsärzte. Denn offiziell ist nur ein Bruchteil der an sie ausgelieferten Dosen bereits verimpft. Darüber hinaus könnten Apotheken künftig eine größere Rolle bei innovativen Impfangeboten spielen
Stephanie Schersch
27.07.2021  14:30 Uhr

Aller Kritik zum Trotz hält das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) die Erfolge der deutschen Impfkampagne hoch. Knapp 50 Prozent der Bürger sind inzwischen vollständig immunisiert und damit weitgehend gegen das Coronavirus geschützt. Zudem sei ausreichend Vakzine da, um alle Impfwilligen unmittelbar versorgen zu können, wie das BMG in einer aktuellen Zwischenbilanz schreibt. Nun komme es darauf an, noch mehr niedrigschwellige Impfangebote aufzubauen. »Es besteht weniger ein Mangel an Information als mehr ein Mangel an Gelegenheit.«

Im Kern nimmt die Bundesregierung dabei vor allem die mobilen Teams als eine Art Außenstelle der Impfzentren in den Blick. Sie werden über die Länder mit Vakzine versorgt und könnten auf Marktplätzen, in Kirchen oder bei Veranstaltungen impfen. Häufig gebe es aber auch Angebote in Kooperation mit Ärzten und Apotheken, so das BMG. Diese könnten die dafür nötigen Impfdosen auch über die Offizinen bestellen. Auf diese Weise sollen etwa auch Vereine oder Bürgerinitiativen relativ einfach Impfaktionen auf die Beine stellen können. Perspektivisch sollen die Apotheken ohnehin auch Impfzentren beliefern und spätestens ab Oktober ebenso den öffentlichen Gesundheitsdienst.

Länder wollen weniger Impfstoff haben

Wie viel Impfstoff inzwischen verfügbar ist, zeigen auch die Rückmeldungen aus den Ländern. Die bekommen pro Woche mindestens 2,25 Millionen Dosen für ihre Impfzentren zugesichert. Zuletzt war es zum Teil allerdings deutlich mehr Impfstoff gewesen. »Erste Länder haben das BMG bereits um eine Reduzierung der Liefermengen gebeten«, schreibt das Ministerium. Ab Mitte August sollen die Zentren jetzt nur noch nach Bedarf Impfdosen bekommen und nicht länger nach einem festen Verteilschlüssel. »Für Arztpraxen und Betriebsärzte wird dieser Bestellprozess bereits angewandt und hat sich grundsätzlich bewährt.«

Niedergelassene Ärzte nehmen seit April an der Impfkampagne teil. Die mehr als 75.000 Praxen haben laut BMG inzwischen rund 35 Millionen Dosen verimpft. Seit Juni sind auch die Betriebsmediziner dabei, die Vakzine ebenfalls über Apotheken beziehen. Auch sie leisteten »als weitere Säule einen wichtigen Beitrag zur Impfkampagne«, heißt es. Dennoch sieht das Ministerium ein Problem. Denn wie viele Impfungen in den Betrieben bereits stattgefunden haben, sei unklar. So seien von den rund 4,3 Millionen über Apotheken ausgelieferten Dosen bislang lediglich 1,4 Millionen an das Robert-Koch-Institut zurückgemeldet worden, heißt es. Dort laufen die Fäden eigentlich in Form eines Impfquoten-Monitorings zusammen. Doch offenbar fehlt nicht selten die Dokumentation der Betriebsmediziner. Das BMG geht davon aus, dass 30 bis 50 Prozent der bislang nicht erfassten Dosen bereits verimpft sind. Nun laufen Gespräche mit den Verbänden von Arbeitgebern und Betriebsärzten, die eine Lösung für die Meldungslücke finden sollen.

Im Herbst könnte die Nachfrage nach Impfstoff derweil deutlich anziehen. Eine offizielle Empfehlung für eine dritte Impfung gibt es derzeit zwar noch nicht. Im Ministerium rechnet man aber damit, dass ein solcher Rat noch vor dem Herbst für pflegebedürftige und immungeschwächte Personen kommen wird. »Das BMG wird diesen Prozess mit den Ländern so vorbereiten, dass die Auffrischimpfungen für die genannten Personengruppen im September beginnen könnten«, heißt es.

 

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