Bernhard Pohlmann als Ehrenmitglied ausgezeichnet |
Eine positive Bilanz zog Bernd Hammer von der Geschäftsstelle, der ganz vorne an der »Retaxfront« für die Apotheker kämpft: »Im Jahr 2019 hatten wir mehr als 500 Fälle mit einem Volumen von 220.000 Euro. Hier haben wir bereits 62.000 Euro zurückgeholt und sind für den Rest weiterhin zuversichtlich. In diesem Jahr sind wir bereits bei 340 Fällen und einem Betrag von 190.000 Euro, den die Kassen retaxieren wollen. Hier ist es uns bereits gelungen 124.000 Euro für unsere Mitglieder zurückzuholen.« Der Verband führe auch »exemplarische Prozesse, keine Musterprozesse«, was viel Zeit und Arbeit koste. »In Rheinland-Pfalz haben wir außerdem einen Schlichtungsausschuss für Retaxationen, worum uns viele beneiden«, ergänzt Hammer.
Was das Thema AvP-Insolvenz betrifft, so sind laut Hott in Rheinland-Pfalz nur 6,5 Prozent der Apotheken betroffen. Das liege deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 17 Prozent und wohl auch an den engen und guten Verbindungen zum Apothekenrechenzentrum (ARZ) Darmstadt, bei dem rund 80 Prozent der Apotheker im Land abrechneten. Der LAV halte einen Kriterienkatalog für ARZ und ihre Verträge bereit, den die Apobank ausgearbeitet habe. Auch bei diesen Kriterien schneide das Apothekenrechenzentrum Darmstadt sehr gut ab.
Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung war das Thema Fachkräfte-Akquise. Um bei der Personalgewinnung voran zu kommen, entwickelt der Verband demnach mit externer Unterstützung ein neues Jobportal. Mitgliedsapotheken könnten sich dort präsentieren und Job-Suchende hätten die Möglichkeit, sich zunächst anonym eine Bild von der Apotheke als potenziellen neuen Arbeitgeber zu machen.
Auch um zukünftig pharmazeutische Dienstleistungen zu erbringen, brauche die Apotheke entsprechend qualifizierte Mitarbeiter, unterstrich Hott. Gemeinsam mit der Kammer arbeite der Verband deshalb auch an Weiterqualifizierungen für PTA. Hierzu seien bereits Kontakte zu den PTA-Schulen aufgenommen worden.
Mit einem Deutschlandstipendium fördert der Verband einzelne Pharmaziestudenten der Uni Mainz und hält Kontakt zur Fachschaft. In einer Umfrage bei den Studierenden dort hatte der LAV eruiert, welche Kriterien dem Nachwuchs bei einem zukünftigen Arbeitsplatz in der öffentlichen Apotheke wichtig sind: Demnach macht das Erscheinungsbild der Apotheke nicht nur auf Kunden, sondern auch auf zukünftige Mitarbeiter Eindruck. Weiterhin sollten die Arbeitszeiten geregelt und möglichst wenig Not- und Samstagsdienste zu leisten sein. Apotheken, die spezielle Dienstleistungen bieten, wie die Herstellung von Zytostatika oder einen Medicheck, kommen bei Studenten ebenfalls gut an. Auch eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr ist bei der Arbeitsplatzwahl ein positiver Aspekt.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.