Pharmazeutische Zeitung online
Husten-Leitlinie

Beratung als Teil der Therapie

Die Stärkung des Selbstmanagements stellen die Allgemeinmediziner in den Mittelpunkt ihrer aktualisierten S3-Leitlinie »Husten«. Dazu brauche es präzise Information und Beratung auch vonseiten der Apotheke. Die Pharmazeutische Zeitung hat bei einem der Autoren, Professor Dr. Christoph Heintze, nachgefragt.
Elke Wolf
08.11.2021  18:00 Uhr

Rat aus der Apotheke stärkt Selbstmanagement

Antibiotika sind jedenfalls beim akuten Erkältungshusten und einer akuten Bronchitis in aller Regel aufgrund deren viraler Genese nicht indiziert. Darüber hinaus ist die Antibiotikagabe, unabhängig von viraler oder bakterieller Genese, auch nicht sehr erfolgsversprechend. Sie bringt nur eine marginale Erleichterung der Symptome sowie eine geringe Verkürzung der Krankheitsdauer, heißt es in der Leitlinie. Sowohl der akute Erkältungshusten als auch die akute Bronchitis sind selbstlimitierend und heilen folgenlos aus. »Nicht-medikamentöse und medikamentöse Maßnahmen sind im Regelfall nicht notwendig, können aber zur subjektiven Besserung des Hustens beitragen«, heißt es in der Leitlinie. »Hier ist es die Aufgabe des Apothekers, zusammen mit dem Patienten herauszufinden, welches Präparat individuell geeignet sein könnte. Die Datenlage zu Antitussiva und Expektoranzien ist erstaunlich dünn«, sagt Heintze.

Systematische Übersichtsarbeiten zeigen für synthetische Expektoranzien zwar eine moderate Evidenz bezüglich einer geringen Reduktion von Exazerbationen bei einer COPD. »Für den akuten Husten aber gibt es keine Studie, die zeigt, dass ACC und Ambroxol eine Wirkung hätten. Für Guaifenesin und Bromhexin gibt es allenfalls eine schwache Evidenz«, führt Heintze aus. Insofern kommt die Leitlinie bezüglich Ambroxol zu einer anderen Einschätzung als die S2k-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie, die »von akzeptablen Studien spricht, die eine Verkürzung der Dauer und/oder die Senkung der Intensität des Hustens bei der akuten Bronchitis belegen«.

Besser sieht es bei bestimmten pflanzlichen Arzneimitteln aus. Zur Wirksamkeit von Phytotherapeutika bezüglich Symptomlinderung gibt es inzwischen zu einzelnen Präparaten eine recht zufriedenstellende Evidenzlage aus mittelgroßen Einzelstudien, die überwiegend positive Resultate zeigen, welche klinisch jedoch fraglich relevant sind, formulieren es die Leitlinienautoren. Durch die unterschiedliche Zusammensetzung pflanzlicher Präparate sind Metaanalysen zu einzelnen pflanzlichen Wirkstoffen methodisch schwierig; Die Leitlinie nennt Zubereitungen aus Efeu, Kombinationen aus Thymian und Primelwurzel sowie aus Thymian und Efeu, Pelargoniumwurzelextrakt und die Kombination mehrerer ätherischer Öle. Damit dürften die Präparate Prospan®, Bronchipret® TP und Bronchipret® Saft, Bronchicum®, Umckaloabo® und Gelomyrtol® gemeint sein.

Während die Leitlinie der Pneumologen Dextromethorphan ein gewisses antitussives Potenzial einräumt, wirken laut den Allgemeinmedizinern alle Antitussiva, inklusive Codein und Dihydrocodein bei akutem Husten nicht besser als Placebo. Sie eignen sich allenfalls ergänzend für einen nächtlichen Einsatz, um quälenden Hustenreiz zu unterdrücken und so den Schlaf möglichst erholsam zu gestalten. Allerdings sei auf »die opiattypischen, unerwünschten Arzneimittelwirkungen und das Abhängigkeitspotenzial« zu achten.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa