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Typ-1-Diabetes

Baricitinib schützt in Studie Betazellen

Eine tägliche orale Behandlung mit dem Januskinase-Hemmer Baricitinib war in einer Studie mit frisch diagnostizierten Typ-1-Diabetikern dabei erfolgreich, noch funktionierende Betazellen der Bauchspeicheldrüse zu erhalten und den Fortschritt der Erkrankung zu bremsen.
Sven Siebenand
08.12.2023  13:30 Uhr

In einer randomisierten Doppelblindstudie wurde der unter anderem bei rheumatoider Arthritis und atopischer Dermatitis zugelassene Januskinase-Hemmer Baricitinib (4mg einmal pro Tag, n=61) bei 91 Typ-1-Diabetikern im Alter zwischen 10 und 30 Jahren, deren Diagnose zu Studienbeginn maximal 100 Tage zurücklag, über 48 Wochen mit Placebo (n=30) verglichen. Die Teilnehmer setzten ihre vorgeschriebene Insulin-Therapie während der gesamten Studiendauer fort. Primärer Endpunkt war der mittlere C-Peptid-Spiegel, der als Parameter für die Insulin-Sekretion des Pankreas während eines zweistündigen Toleranztests mit gemischten Mahlzeiten in Woche 48 bestimmt wurde. Zudem überwachten die Forscher unter anderem die tägliche Gesamt-Insulin-Dosis der Teilnehmer und den HbA1c-Wert.

Im »New England Journal of Medicine« hat das Team um Dr. Michaela Waibel vom St. Vincent´s Institute of Medical Research (SVI) in Melbourne nun positive Studiendaten publizieren können. Die tägliche Baricitinib-Gabe konnte bei den erst kürzlich diagnostizierten Typ-1-Diabetikern die Funktion von Betazellen der Bauchspeicheldrüse erhalten. Während der C-Peptid-Spiegel in Woche 48 in der Verumgruppe durchschnittlich 0,65 nmol/l/min betrug, lag er unter Placebo im Durchschnitt nur bei 0,43 nmol/l/min. Die mittlere tägliche Insulin-Dosis nach 48 Wochen betrug 0,41 Insulin-Einheiten pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag in der Baricitinib-Gruppe und 0,52 Einheiten pro Kilogramm pro Tag in der Placebo-Gruppe. Die Werte des glykosylierten Hämoglobins waren in den beiden Studiengruppen allerdings ähnlich.

»Wenn Typ-1-Diabetes zum ersten Mal diagnostiziert wird, ist noch eine beträchtliche Anzahl von Insulin-produzierenden Zellen vorhanden. Wir wollten sehen, ob wir die weitere Zerstörung dieser Zellen durch das Immunsystem verhindern können. Wir haben gezeigt, dass Baricitinib sicher und wirksam ist, um das Fortschreiten von Typ-1-Diabetes bei Menschen zu verlangsamen, bei denen die Diagnose erst kürzlich gestellt wurde«, so Seniorautor Professor Dr. Thomas Kay, ebenfalls vom SVI, in einer Pressemitteilung des Instituts.

Ob der Januskinase-Hemmer tatsächlich eines Tages eine Indikationserweiterung bei Typ-1-Diabetes erhält, hängt maßgeblich von weiteren Studiendaten ab. Dass das Wirkprinzip bei der Autoimmunerkrankung Typ-1-Diabetes auch funktionieren könnte, ist schlüssig. Baricitinib greift wie andere Substanzen der Wirkstoffklasse in den JAK-STAT-Signalweg ein und blockiert damit Wege der Zytokin-Signalübertragung.

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