BA.4/BA.5 angepasste Covid-19-Impfstoffe werden geprüft |
Theo Dingermann |
24.08.2022 14:00 Uhr |
Moderna berichtete am Dienstag in der Pressemitteilung mit, dass eine Phase-II/III-Studie für den mRNA-1273.222-Impfstoff derzeit läuft. Ungeachtet dessen hat das US-Unternehmen bereits mit der Herstellung von mRNA-1273.222 begonnen, um im Falle einer Zulassung bereits im September mit der Auslieferung von Booster-Dosen beginnen zu können.
»Wir haben eng mit der FDA zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass die Amerikaner Zugang zu Modernas aktualisiertem, bivalentem Booster haben, der, falls er zugelassen wird, im Vergleich zum derzeit zugelassenen Booster einen höheren, breiteren und dauerhafteren Schutz gegen Covid-19 bieten kann«, äußert sich Stéphane Bancel, Chief Executive Officer von Moderna. Möglich sei diese Entwicklung in Rekordzeit nur auf Basis der hauseigenen mRNA-Plattform gewesen.
Ähnlich äußern sich auch Vertreter von Biontech/Pfizer. Dort wird Albert Bourla, Chairman und CEO von Pfizer zitiert: »Die Flexibilität der mRNA-Plattform, zusammen mit den umfassenden klinischen Daten, die wir zum Pfizer-Biontech Covid-19-Impfstoff generiert haben, haben es uns ermöglicht, qualitativ hochwertige, gegen die aktuell kursierenden neuen Virusvarianten angepasste Impfstoffe zu entwickeln, zu testen und herzustellen, und das in einer noch nie dagewesenen Geschwindigkeit.« Biontech/Pfizer seien in der Lage, die neue Auffrischimpfung unverzüglich auszuliefern, falls der Impfstoff die Zulassung erhält.
Professor Dr. Ugur Sahin, CEO und Mitgründer von Biontech, betonte: »In weniger als drei Monaten, nachdem die FDA ihre Leitlinien für angepasste Impfstoffe in den USA vorgelegt hat, sind wir bereit, erste Dosen unseres bivalenten an Omikron-BA.4/BA.5 angepassten Impfstoffs auszuliefern, sofern eine behördliche Genehmigung erfolgt.« In Europa wollen Biontech/Pfizer den Zulassungsantrag für den bivalenten Omikron-BA.4/BA.5-Impfstoff voraussichtlich in den kommenden Tagen vollständig eingereicht haben.
Die EMA kündigte laut dpa zudem für den 1. September ein außerordentliches Treffen ihres Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) zur Entscheidung über Anträge von Biontech/Pfizer und des US-Unternehmens Moderna auf Zulassung eines auf den Subtyp BA.1 angepassten Impfstoff an. In Deutschland spielt diese Variante zwar mittlerweile keine Rolle mehr. Die Hoffnung ist jedoch, dass dieser Impfstoff auch gegen die aktuell kursierenden Varianten besser wirkt.