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Veränderte Variante in Großbritannien

B.1.1.7 mit Zusatzmutation

In Großbritannien haben Experten in Einzelfällen die B.1.1.7-Variante des Coronavirus mit einer zusätzlichen Mutation im Spike-Protein entdeckt. Diese hilft dem Virus, dem Immunsystem zu entgehen – und ist offenbar mehrfach unabhängig voneinander entstanden.
Christina Hohmann-Jeddi
dpa
04.02.2021  10:00 Uhr

Seit einigen Monaten verbreitet sich in Großbritannien der SARS-CoV-2-Stamm B.1.1.7, der auch als Variant of Concern (VOC) 202012/01 bezeichnet wird. Er gilt als deutlich ansteckender als die nicht mutierten Varianten. Auch eine erhöhte Sterblichkeit bei den Infizierten wird diskutiert. Nun bereitet die Variante aus einem weiteren Grund Sorge: Britische Wissenschaftler haben in insgesamt elf Proben die Coronavirus-Variante B.1.1.7 mit einer zusätzlichen Mutation entdeckt. Das zeigt ein Bericht der Gesundheitsbehörde Public Health England. In diesen elf Fällen wurde bei der Variante auch die E484K-Mutation im Spike-Gen gefunden, die in der südafrikanischen (B.1.351) und brasilianischen (P.1) Variante vorkommt. Die Veränderung sei spontan und offenbar mehrfach unabhängig voneinander entstanden.

»Dies deutet darauf hin, dass die britische Variante nun selbstständig die E484K-Änderung entwickelt«, sagte Professor Dr. Jonathan Stoye vom Francis Crick Institute in London laut Angaben der Deutschen Presseagentur. E484K ist eine von drei Mutationen in der Rezeptor-Bindedomäne des Spike-Proteins, die bei B.1.351 vorkommt und wohl mit dafür verantwortlich ist, dass die Variante der Immunantwort nach Impfung oder Infektion in Teilen entgehen kann. In einer Laboruntersuchung hatten die Impfstoffproduzenten Pfizer und Biontech festgestellt, dass das Plasma von Geimpften gegen die Variante aus Südafrika offenbar etwas schwächer wirksam war als gegen unmutierte Varianten.

Zudem zeigen In-vitro-Untersuchungen, dass Antikörper weniger in der Lage sind, an Spike-Proteine mit E484K-Mutation zu binden. Laut Stoye sei es nicht überraschend, dass neue Varianten auftreten. »Es bleibt abzuwarten, ob diese Mutation dem neuen Virus einen Wachstumsvorteil verschaffen wird.« Genau dafür spricht aus Sicht des Virologen Professor Dr. Alexander Kekulé von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, dass das Virus unabhängig an verschiedenen Orten die Mutation E484K gebildet hat. Die Folge: »Das Virus wird schlechter neutralisiert«, erklärte der Virologe. Die Mutation E484K würde zum Beispiel bedeuten, dass sich Genesene neu infizieren könnten, dass Impfstoffe nicht so gut wirken oder Antikörper-Therapien nicht gut anschlagen. Wie sehr der Schutz durch die Covid-19-Impfstoffe bei E484K sinkt, ist noch nicht bekannt.

Der Virologe Dr. Julian Tang von der Universität von Leicester sprach von einer »besorgniserregenden Entwicklung»,  die allerdings »nicht völlig unerwartet« komme. Tang sagte, es sei umso wichtiger, sich an die Corona-Regeln zu halten und die Ausbreitung des Virus zu stoppen, damit es keine »Schmelztiegel« für neue Varianten gebe.

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