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Haarausfall

Ursachen suchen und behandeln

15.12.2009  11:14 Uhr

Von Bettina Sauer, Berlin / Fast 50 Prozent der Männer und bis zu 30 Prozent der Frauen bekommen im Laufe ihres Lebens Haarausfall. Vielen hilft die ärztliche Fahndung nach den Ursachen und Ableitung der passenden Therapie.

»Ein übermäßiger Haarausfall von mehr als 100 Haaren am Tag deutet mitunter auf ernsthafte Krankheiten hin«, sagte der in Berlin niedergelassene Dermatologe Dr. Andreas Finner bei einem Pressegespräch der Firma Merz Pharma. Deshalb sollte in der Regel ein Arzt die Ursachen abklären und zudem das Ausmaß und die genaue Form des Haarausfalls bestimmen.

Beim recht häufigen diffusen Haarausfall dünnt das Haar im gesamten Kopfbereich aus, da es nicht ausreichend Nährstoffe bekommt. Zu den vielfältigen mögliche Ursachen zählen Stress, Infektionen, Stoffwechselstörungen, Fehlernährung, Schwankungen der weiblichen Geschlechtshormone und bestimmte Medikamente. »Die Therapie besteht gegebenenfalls in der spezifischen Ursachenbehandlung, etwa einer Ernährungsumstellung«, sagte Finner. Daneben gebe es eine Reihe an Präparaten, die die Nährstoffversorgung der Haare und damit ihren Wuchs bessern sollen und mehrere Monate anzuwenden sind. Sie enthalten oft Vitamine der B-Gruppe, das Spurenelement Zink oder schwefelhaltige Aminosäuren. Das Präparat Pantovigar® der Firma Merz kombiniere beispielsweise die schwefelhaltige Aminosäure Cystin, Vitamine der B-Gruppe und Medizinalhefe, was das Haarwachstum positiv zu beeinflussen scheint. So zeigt eine von Finner zitierte, 2007 erschienene kleine klinische Studie, dass die sechsmonatige Einnahme die Rate an Haaren in der Wachstumsphase signifikant von 72,5 auf 80,5 Prozent erhöht. »Grundsätzlich ist ein diffuser Haarausfall oft vollständig umkehrbar.«

 

Schlechter seien die Erfolgsaussichten bei der Alopezie, also der Entstehung haarloser Stellen. Deren häufigster Form, der androgenetischen Alopezie, liegt eine genetische Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber Testosteron, beziehungsweise seiner Wirkform Dihydrotestosteron zugrunde. »Das äußert sich bei Männern unter anderem als Geheimratsecken oder Glatze, bei Frauen durch eine starke Verbreiterung des Scheitels.« Bei leichten Formen stehen für beide Geschlechter rezeptfreie Haartinkturen zur Verfügung. Sie enthalten Minoxidil, dessen Wirkmechanismus noch nicht vollständig aufgeklärt ist, oder Alfa­tradiol, das die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron verhindert. Über diesen Schritt wirkt auch der 5-α-Reduktase-Hemmer Finasterid, der als verschreibungspflichtige Tablette ausschließlich für Männer zugelassen ist. Bei Frauen, die per Pille verhüten, lindert ein antiandrogen wirksames Präparat möglicherweise zugleich das Haarproblem. »Die medikamentöse Behandlung sollte so früh wie möglich beginnen, da sie vor allem den Ist-Zustand erhält«, so Finner. »Zudem schreitet nach dem Absetzen der Haarausfall weiter voran.« /

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