Pharmazeutische Zeitung online

Die Strategie stimmt

21.12.2016  09:32 Uhr

»Es geht um viel mehr«, sagt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt im Interview mit der Pharmazeutischen Zeitung (lesen Sie dazu auch ABDA-Präsident: »Es geht um viel mehr!«). Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zu Boni auf verschreibungspflichtige Arzneimittel hat die Apotheker in Deutschland kalt erwischt. Seit Oktober dreht sich in der Apothekerschaft alles um das Luxemburger Urteil. Leider verstehen nur wenige Experten, wie viel dabei auf dem Spiel steht.

 

Mit seinem Zitat macht Schmidt dies deutlich. Es geht nur vordergründig um 2 Euro Rabatt. Tatsächlich geht es um nichts weniger als um eine wesentliche Säule der Arzneimittelversorgung – nämlich die Gleichpreisigkeit in der Gesetzlichen Krankenversicherung. Die in Deutschland immer noch gültige Preisbindung zeichnet das Arzneimittel als einen unverzichtbaren Bestandteil der Gesundheitsversorgung aus. Die jetzt drohende Aufhebung der Preisbindung hätte deshalb gravierende Folgen: Aus Arzneimitteln würden Waren und aus Apothekern Händler.

 

Es ist deshalb richtig, dass sich die ABDA mit vollem Einsatz auf den Fortbestand der Gleichpreisigkeit konzentriert. Ein Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln ist nicht die eleganteste Variante die Preisbindung zu erhalten, aber die effektivste. Ansonsten ließe sich kaum erklären, warum dem illustren Kreis der Versandhandelsbefürworter bislang keine erfolgversprechende Alternative entsprungen ist.

 

Unsinnig wäre ein Strategiewechsel auch deshalb, weil mit Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) der ranghöchste deutsche Gesundheitspolitiker mit den Apothekern an einem Strang zieht. Er macht dies ganz sicher nicht, um Wählerstimmen zu gewinnen. Im Gegensatz zum politischen Mainstream ist Gröhe ganz offensichtlich festen Willens, die Versorgungsssicherheit für Arzneimittel zu stützen. So viel Standfestigkeit kann man gar nicht hoch genug schätzen. Es kann keinen Grund dafür geben, dem Minister mit einem Strategiewechsel in den Rücken zu fallen – und dem Bundesrat gleich mit. Das wäre Selbstmord. Es gibt keine Garantie, dass die Strategie aufgeht, aber eine gute Chance. Jetzt ohne Not auf einen weniger erfolgversprechenden Plan zu setzen, wäre die schlechteste Variante. Keine Frage, 2017 wird für die Apotheker herausfordernd. Umso mehr gilt es jetzt Kurs zu halten, einig zu bleiben und sich nicht in Detaillösungen zu verzetteln.

 

Daniel Rücker

Chefredakteur

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa