Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Aspirin

Verträglichkeit im Fokus

Datum 20.12.2011  16:05 Uhr

Von Kerstin A. Gräfe, Frankfurt am Main / ASS wird im Vergleich zu Paracetamol oder Ibuprofen oft eine schlechtere Magen-/Darmverträglichkeit nachgesagt. Zu Unrecht: Eine bislang größte Metaanalyse bescheinigt dem Analgetikum in der Kurzzeitbehandlung von Schmerzen und Fieber eine vergleichbar gute Verträglichkeit.

Die Analyse basiert auf individuellen Daten von über 13 000 Patienten aus 67 klinischen Studien, die ein sechsköpfiges internationales Expertenteam auswertete (1). Mitglied des Teams und Studienleiter Professor Dr. Angel Lanas, Leiter der Gastroenterologie der Universitätsklinik Saragossa, Spanien, stellte auf einer Pressekonferenz von Bayer Healthcare die Ergebnisse vor. 6181 Patienten mit einem durchschnittlichen Alter von 32,9 Jahren hatten entweder Aspirin oder eine Aspirin-Kombination eingenommen. 3526 Patienten schluckten eine aktive Vergleichssubstanz – überwiegend Paracetamol oder Ibuprofen – , 3515 Patienten Placebo. Von den Aspirin-Anwendern nahmen 82,5 Prozent eine bis zwei Tabletten des Analgetikums als Einzeldosis, meist 500 bis 1000 Milligramm ein. Die restlichen 17,5 Prozent nahmen mehr als eine Dosis ein. 3 Prozent der Patienten verwendeten das Schmerzmittel länger als fünf Tage.

Das Ergebnis: »Bei der kurzzeitigen Anwendung in der Schmerz- und Fiebertherapie ist die Gesamtinzidenz unerwünschter Ereignisse unter Aspirin in Dosierungen von 500 bis 1000 Milligramm niedrig und auf Placeboniveau«, resümierte Lanas. In Zahlen: Verglichen mit 15,5 Prozent unter Placebo traten unter Aspirin bei 15,2 Prozent der Patienten unerwünschte Ereignisse auf. Fokussiert auf die unerwünschten Ereignisse im Magen-/Darm-Trakt sei Aspirin vergleichbar verträglich wie Paracetamol (10,4 Prozent versus 10,01 Prozent Paracetamol) und Ibuprofen (3,5 Prozent versus 2,3 Ibuprofen).

 

Zwar sei der Unterschied bei Ibuprofen numerisch größer, statistisch jedoch nicht signifikant, so Lanas. Schwerwiegende Ereignisse wie gastrointestinale oder zerebrale Blutungen seien unter Aspirin nicht aufgetreten. »Bei leichten bis mäßig starken Schmerzen ist Aspirin eine gut verträgliche Behandlungsoption«, so Lanas abschließend.

Hintergrund

Ziel der Analyse war die Generierung neuer Daten zur Sicherheit und Verträglichkeit von Aspirin bei Schmerzen und Fieber im Vergleich zu Placebo und anderen Wirkstoffen bei vergleichbarer Dosis und Behandlungsdauer.

 

Für Deutschland lautet hier folgende Empfehlung: Als Dosis sollte maximal eine Einzeldosis von 500 bis 1000 mg eingenommen werden, wobei diese im Abstand von vier bis acht Stunden bis zu dreimal täglich eingenommen werden darf. Die Behandlungsdauer sollte vier Tage nicht überschreiten.

Dass Aspirin im Vergleich zu anderen Analgetika mit dem Image einer schlechteren Verträglichkeit behaftet ist, sieht Dr. Michael Völker, Bayer HealthCare, in historischen Indikationen begründet. »Früher wurde Aspirin zur Langzeittherapie bei rheumatischen Erkrankungen zum Teil hochdosiert in Tagesdosierungen von 4 Gramm und mehr eingesetzt«, so Völker. Allerdings vergleiche man hier Äpfel mir Birnen. Mit einer einmaligen Einnahme von 500 bis 1000 Milligramm bei akuten Schmerzen und Fieber sei dies keinesfalls gleichzusetzen. »Die Ergebnisse der neuen Metaanalyse tragen dazu bei, die Diskussion um die gastrointestinale Verträglichkeit von Aspirin bei Fieber und Schmerzen zu versachlichen und zu fokussieren«, zeigte sich Völker überzeugt. /

 

<typolist type="1">

Lanas A et al. Short-Term Aspirin Use for Pain and Cold: Gastrointestinal Adverse Effects. Drugs in R&D 2011;11: 277-288.

 

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa