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Möglicherweise erhöhtes Darmkrebsrisiko durch Emulgatoren

14.12.2016  09:23 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Der Konsum von Emulgatoren, die zur Stabilisierung von verarbeiteten Lebens­mitteln verwendet werden, fördert Entzündungen im Darm und erhöht dadurch offenbar das Risiko für Darmkrebs. Entsprechende Daten aus Tierversuchen stellen Forscher um Dr. Emilie Viennois von der Georgia State University in Atlanta nun im Fachjournal »Cancer Research« vor.

 

In einer früheren Publikation in »Nature« hatte das Team 2015 gezeigt, dass die Emulgator-Exposition über einen längeren Zeitraum die Darmmikrobiota so beeinflusst, dass ein proentzünd­liches Milieu entsteht (DOI: 10.1038/ nature14232). Nun untersuchten die Forscher in einem ähnlichen Experiment, ob dadurch das Darmkrebsrisiko beeinflusst wird (DOI: 10.1158/0008-5472.CAN-16-1359). 

Hierfür verwendeten sie ein Mausmodell für Colitis ulcerosa. Die Tiere erhielten über einen Zeitraum von 13 Wochen Trinkwasser, das mit 1 Prozent Carboxymethylcellulose (CMC, E466) oder Polysorbat 80 (E433) versetzt war, oder reines Trinkwasser. Anschließend wurde bei allen Tieren durch Gabe von Azoxymethan und Dextran-Natriumsulfat (DSS) die Karzinogenese induziert.

 

Wie bereits in der älteren Untersuchung führte die Emulgator-Gabe zu einer chronischen niedriggradigen Entzündung im Dickdarm der Tiere. Diese ging mit einer Veränderung der Zusammensetzung der Darmbakterien einher, die zu einem Anstieg der proinflammatorisch wirksamen bakteriellen Sub­stanzen Lipopolysaccharide und Flagellin in den Faeces führte. Dies scheint ein für die Krebsentwicklung günstiges Klima zu schaffen, denn in der Obduk­tion zeigten die mit Emulgatoren behandelten Tiere mehr und größere Tumoren im Colon als die Kontrolltiere.

 

Ob entsprechende Prozesse auch beim Menschen stattfinden, ist bislang unklar. Das Team plant, den Einfluss von Emulgatoren auf die Darmmikro­biota weiter zu untersuchen. Emulgatoren werden häufig in Eiscreme, Margarine und Schokolade eingesetzt. /

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