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Metaanalyse

Adipositas ist immer schädlich

10.12.2013  15:48 Uhr

Von Verena Arzbach / Adipöse Menschen haben auch dann ein erhöhtes Sterberisiko, wenn weitere typische Risikofaktoren eines metabolischen Syndroms – Hypertonie, erhöhte Cholesterol- und Blutzuckerwerte – fehlen. Das legt zumindest das Ergebnis einer Metaanalyse nahe. Die Autoren folgern daraus, dass es eine gesunde Adipositas nicht gibt.

Die Wissenschaftler um Dr. Ravi Retnakaran vom Mount Sinai Hospital in Toronto untersuchten in ihrer Metaanalyse Daten von insgesamt 61 386 Personen aus acht Studien. Alle Studien enthielten Angaben zum Body-Mass-Index (BMI) der Teilnehmer, deren Blutzucker- und Cholesterolwerte sowie Angaben zum Blutdruck. Als Endpunkte betrachteten die Studienautoren Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall sowie Tod der Probanden durch andere Ursachen.

 

In den ersten zehn Jahren des Beobachtungszeitraums in den Studien war das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Tod allgemein nicht vom Gewicht abhängig. Danach hatten adipöse Menschen mit einem BMI von 30 oder höher gegenüber Normalgewichtigen jedoch ein um 24 Prozent erhöhtes Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis und einen frühzeitigen Tod – auch wenn sie noch keine metabolisch auffälligen Befunde zeigten. Dies berichten die Forscher in den »Annals of Internal Medicine« (doi: 10.7326/0003-4819-159-11-201312030-00008).

 

Bei Studienteilnehmern, die bereits Anzeichen einer Stoffwechselstörung aufwiesen, war das Risiko allerdings noch deutlich höher: Adipositas war demnach mit einem 2,65-fach erhöhten kardiovaskulären Risiko assoziiert und moderates Übergewicht (BMI 25 bis 30) mit einem 2,7-fach erhöhten Risiko. Das höchste Risiko (3,1-fach höher) zeigten in der Studie diejenigen, die zwar schlank waren, aber metabolisch auffällige Befunde hatten. Die Unterschiede zwischen diesen Gruppen waren jedoch statistisch nicht signifikant, aus den Ergebnissen lässt sich daher kein Vorteil durch Übergewicht ableiten. Der gesunde Übergewichtige sei demnach ein Mythos, folgern die Studienautoren. Sie raten Ärzten, fettleibige Personen immer zur Gewichtsreduktion zu animieren, unabhängig von Labor- und Blutdruckwerten. /

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